Atomwaffen-Konferenz in Wien: Schallenberg kritisiert Russland

Atomwaffen-Konferenz in Wien: Schallenberg kritisiert Russland
Moskau habe in unverantwortlicher Weise mit taktischen Nuklearwaffen gedroht, sagte der Außenminister zum Auftakt der internationalen Tagung.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg hat vor den wachsenden und unkalkulierbaren Gefahren eines Einsatzes von Atomwaffen gewarnt. „Die nuklearen Risiken sind im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten nun höher“, sagte er am Montag zum Auftakt einer internationalen Konferenz über die humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen in Wien.

Er kritisierte Russland scharf. Moskau habe im Ukraine-Krieg in unverantwortlicher Weise mit dem Einsatz taktischer Atomwaffen gedroht.

Aus Sicht der Vereinten Nationen habe die nukleare Abrüstung höchste Priorität, sagte die Leiterin des UN-Büros für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu. „Diese Waffen haben das Potenzial, alles Leben auf der Erde auszulöschen.“

80 Staaten nehmen teil

Bei der Konferenz wollten Experten schildern, wie sich ein Einsatz von Atomwaffen unter anderem auf das Klima und die Lebensmittelversorgung auswirken würde.

Jahrzehntelang galten solche Waffen unter dem Vorzeichen des sogenannten Gleichgewichts des Schreckens als ein entscheidendes Hindernis für einen Dritten Weltkrieg. Die geschätzte Zerstörungskraft selbst kleiner Atombomben übertrifft die der größten konventionellen Bombe um das Hundertfache.

Die Experten-Konferenz ist der Auftakt zu einem Treffen von rund 80 Staaten, die ab Dienstag in Wien zusammenkommen. Diese Länder haben den 2021 in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) unterzeichnet, der Nuklearbomben grundsätzlich ächtet. Die Nato lehnt den TPNW ab.

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