Trump senkt die Asylgrenze drastisch - und will weiße Südafrikaner ins Land holen
 
            
            Die erste Südarfikaner-Gruppe kam im Mai 2025.
Technisch dürfte es für Südafrikaner eigentlich unmöglich sein, in den USA Asyl zu bekommen; sie müssten eigentlich in Lagern in Drittländern ihren Antrag stellen. Praktisch stellt das aber kein Problem dar, wenn der politische Wille da ist: Schon im Mai begrüßten Trumps Leute 49 weiße Südafrikaner als erste Geflüchtetengruppe in den USA – Vize-Außenminister Christopher Landau hieß sie damals als „gutes Saatgut“ willkommen.
Wer in den USA Asyl beantragen will, hatte es schon bisher nicht einfach. Das durfte nur Personen, die in einem Flüchtlingslager in einem Drittland untergebracht waren oder bereits direkt an der Grenze der USA standen. In beiden Fällen warteten oft jahrelange Verfahren.
Donald Trump hat sogar diese limitierten Möglichkeiten nun massiv beschnitten. Die Möglichkeit, einen Asylantrag an der Grenze zu stellen, hatte er bereits zu Amtsantritt ausgesetzt, jetzt drosselte er die Obergrenze für Flüchtlinge aus Drittländern auf 7500 Personen pro Jahr. Unter Joe Biden lag das Limit noch bei 125.000.
Menschenrechts-NGOs laufen dagegen Sturm. Die Zahl von 7500 ist im internationalen Vergleich verschwindend gering; Österreich – 37 Mal kleiner als die USA – hat 2024 mehr als 25.000 Asylanträge registriert. Dazu kommt, dass Flüchtlingspolitik zur selbst erzählten Geschichte der USA gehört: Washington hat sich lange auf die Fahnen geschrieben, während des Zweiten Weltkriegs Hunderttausende Europäer und im Kalten Krieg viele Geflohene aus kommunistischen Ländern aufgenommen zu haben.
Fokus auf Weiße
Besondere Irritation löste aber ein Zusatz aus, den Trump hinzufügen ließ: Unter den 7500 Personen sollten vornehmlich weiße Südafrikaner sein. Begründet hat er das mit deren angeblicher Verfolgung in Südafrika; an den Farmern werde ein „Genozid“ verübt, behauptet Trump schon länger. Vermeintliche Beweise für die Verfolgung der Nachkommen der europäischen Kolonialherren legte er im Frühling sogar Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa vor.
Dabei sind die Vorwürfe unbegründet. Seit Jahren versucht das Land, die historische Unterdrückung Schwarzer unter der Apartheid auszugleichen; noch immer sind drei Viertel der Farmen im Besitz von Weißen, die aber nur 7,3 Prozent der Bevölkerung stellen. Auch laut Polizeistatistiken sind weiße Menschen in Südafrika nicht häufiger Opfer von Gewalt als andere. Das Genozid-Narrativ kursiert aber seit Langem unter Rechtsextremen; auch Milliardär Elon Musk, selbst gebürtig aus Südafrika, verbreitet es.
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