Assad: Kurdische Kämpfer sollten sich nicht auf die USA verlassen

Assad will die "Schlacht gegen Terroristen" fortsetzen (Archivbild).
Syriens Machthaber präsentiert sich als einziger Schutz gegen türkische Angriffe.

Syriens Machthaber Bashar al-Assad hat die Kurden im Land angesichts der Abzugspläne der USA aufgefordert, sich auf seine Seite zu schlagen. "Wir sagen denjenigen Gruppen, die auf die Amerikaner setzen, dass die Amerikaner euch nicht beschützen werden", sagte Assad am Sonntag in einer Fernsehansprache. "Die Amerikaner werden euch nicht in ihr Herz oder in ihre Arme schließen."

Assad betonte, vor einer Militäroffensive der Türkei könnten sich die Kurden nur schützen, wenn sie sich unter den Schutz der syrischen Armee stellten. Anderenfalls würden sie als "Sklave der Ottomanen" enden, fügte der syrische Machthaber mit Blick auf die Türkei hinzu, die gegen die Autonomiebestrebungen der Kurden kämpft.

Trump hatte im Dezember angekündigt, alle rund 2.000 in Syrien eingesetzten US-Soldaten abzuziehen. Die Kurden im Land versuchen daher, ihre Beziehungen zur syrischen Führung zu verbessern. In den Gesprächen wurde bisher aber keine Einigung erzielt.

Dialog mit der Türkei?

Am Sonntag beriet das von Kurden angeführte Rebellenbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) über seine künftigen Beziehungen zu Damaskus. In einer Erklärung forderte die Allianz, dass Assads Regierung den "Sonderstatus" der SDF ebenso wie den halbautonomen Status der Kurdenregion in Syrien anerkenne. Außerdem erklärten die SDF-Kämpfer ihre Bereitschaft, "Probleme mit der Türkei durch Dialog zu lösen".

Die SDF-Kämpfer hatten vor gut einer Woche den Beginn einer "finalen Schlacht" verkündet, in der die letzte Bastion der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien erobert werden soll. Das IS-Herrschaftsgebiet rund um das Dorf Baghuz nahe der irakischen Grenze ist nach SDF-Angaben inzwischen auf einen halben Quadratkilometer geschrumpft, die vollständige Eroberung erfolge voraussichtlich in einigen Tagen. Unterstützt werden die SDF-Kämpfer durch Luftangriffe der US-geführten internationalen Anti-IS-Koalition.

Die Kurden kontrollieren derzeit knapp 30 Prozent von Syrien. Außerdem gibt es von Jihadisten gehaltene Gebiete in der nordwestlichen Provinz Idlib. Assad sagte dazu in seiner Fernsehansprache: "Jeder Zentimeter Syriens wird befreit werden."

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