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Aserbaidschan: Haft für Journalistin
Aufdeckerin Ismayilova weist Vorwürfe zurück und sieht sich politisch verfolgt.
In Aserbaidschan ist die bekannte Journalistin Khadija Ismayilova (Chadidscha Ismailowa) unter anderem wegen Steuerflucht zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Ein Gericht in der Hauptstadt Baku sah es am Dienstag als erwiesen an, dass die Angeklagte sich "wirtschaftlicher Delikte, darunter illegales Unternehmertum und Steuerhinterziehung" schuldig gemacht habe, sagte Ismayilovas Anwalt der Nachrichtenagentur AFP. Er kündigte an, Berufung einzulegen.
Kritisierte zuvor Präsident Aliyev
Die 39-jährige Ismayilova ist die bekannteste Investigativjournalistin in der vorderasiatischen Republik. Sie leitete von 2008 bis 2010 das Büro des US-finanzierten Senders Radio Free Europe / Radio Liberty in Baku. Seit Dezember sitzt die Journalistin in Untersuchungshaft. Sie hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und sieht sich politisch verfolgt.
Die Anklage habe auf "mehr und mehr Lügen" zurückgegriffen, erklärte Ismayilova in ihrer abschließenden Stellungnahme am Montag. "Sie werden mich nicht zum Schweigen bringen, selbst wenn sie mich zu 15 oder 25 Jahren verurteilen." Unter anderem hatte die Journalistin die von Präsident Ilham Aliyev und seiner Familie angehäuften Reichtümer angeprangert.
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