Argentiniens neuer Präsident will den Dollar einführen. Geht das?

Milei-Wahlkampf in Buenos Aires, Menschen halten Dollarscheine mit seinem Konterfei in der Mitte in die Höhe
Am Sonntag wird der Libertäre Javier Milei als Präsident vereidigt. Sein Plan, den Peso durch den US-Dollar zu ersetzen, birgt große Gefahren. Tut er es trotzdem?

11,2 Prozent betrug die Inflation in Österreich im Jänner, und vier Fünftel des Landes diskutierten daraufhin praktisch nur noch darüber, wie man sich das Leben künftig noch leisten können werde.

142,7 Prozent betrug die Inflation in Argentinien im Oktober – und im Vergleich dazu erscheint die (absolut berechtigte) Teuerungsfrage plötzlich in einem anderen Licht. 45 Prozent der Menschen und fast zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen leben dort heute unter der Armutsgrenze.

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Kein Wunder also, dass sich die Mehrheit der 45 Millionen Argentinier bei der Präsidentschaftsstichwahl am 19. November gegen den Kandidaten der regierenden Peronisten, Sergio Massa, und für den (Eigendefinition) Anarcho-Kapitalisten Javier Milei entschied.

Adios Peso, welcome Dollar

„Heute beginnt der Wiederaufbau Argentiniens“, verkündete der nach seinem Triumph. Und geht es nach Mileis Ankündigungen, soll dieser vor allem auf einem radikalen Schritt basieren: der Einführung des US-Dollar als neues, offizielles Zahlungsmittel anstatt des Pesos und der Abschaffung der Zentralbank. Im Wahlkampf hatte der frühere Chefvolkswirt der Investmentbank HSBC sogar mit Dollarscheinen mit seinem Konterfei für sich geworben (siehe großes Bild oben).

Doch kann das funktionieren?

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