Arbeitskräftemangel: Orbán wirbt um Gastarbeiter, Ungarn sind dagegen

European Council meeting in Brussels
Der migrationsfeindliche Kurs der Regierung hat sich in der Bevölkerung breit gemacht. Das Arbeitskräfteproblem löst sich so aber nicht.

26 – mit dieser Zahl rühmt sich Ungarn, seit Jahresbeginn europaweit die wenigsten Asylanträge zu verzeichnen. Zum Vergleich: Bis 10. Oktober wurden in ganz Europa 801.459 Asylanträge gestellt, in Deutschland 250.000, in Österreich 43.700. Das liegt auch daran, dass es in Ungarn selbst gar nicht möglich ist, einen Asylantrag zu stellen, sondern nur in den ungarischen Botschaften in Belgrad und Kiew. Dass Ungarn damit gegen EU-Recht verstößt, nimmt der national-konservative Ministerpräsident Viktor Orbán in Kauf.

Orbáns migrationsfeindlicher Kurs findet innerhalb Teilen der Bevölkerung längst Widerhall. Doch nun hat sich die ungarische Regierung damit ins eigene Fleisch geschnitten: Denn Ungarn gehen die Arbeitskräfte aus. Ein Gesetz, mit dem die Regierung Arbeitskräfte aus Asien und Südamerika ins Land holen wollte, dürfte am Protest der Bevölkerung gescheitert sein.

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