Angst vor Anschlägen in Istanbul steigt

Angst vor Anschlägen in Istanbul steigt
Nach Vorfällen in europäischen Hauptstädten wie öffentlicher Verbrennung des Koran erhöhtes Risiko für terroristische Anschläge in Istanbul; mehrere Konsulate geschlossen, Österreichs Vertretung blieb offen

Mehrere europäische Vertretungsbehörden im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul blieben am Mittwoch wegen erhöhten Anschlagsrisikos geschlossen. Nach den jüngsten Vorfällen in europäischen Hauptstädten wie etwa einer öffentlichen Verbrennung des Koran sei „nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden“ das Risiko für terroristische Anschläge in Istanbul gestiegen, hieß es in einer Mitteilung des deutschen Auswärtigen Amts. Außer dem deutschen Generalkonsulat blieben auch die schwedische Botschaft in Ankara und das Generalkonsulat in Istanbul für Besucher geschlossen. Die Schweiz schloss ihre Botschaft in Ankara und das Generalkonsulat in Istanbul. Es gebe „greifbare Informationen über einen drohenden Terroranschlag“, hieß es.

Die österreichischen Vertretungen in der Türkei dagegen sind regulär geöffnet. Die österreichischen Vertretungen in Istanbul und Ankara unterliegen aber strengen Zugangsregelungen, teilte eine Sprecherin des Außenministeriums der APA auf Anfrage mit. Österreich werde alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der österreichischen Vertretungen und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort treffen.

Koran-Verbrennung

Aus dem deutschen Außenministerium hieß es, dass besonders im Innenstadtviertel Beyoglu und um den zentralen Platz Taksim das Risiko sehr hoch ist. Das Auswärtige Amt empfahl seinen Staatsbürgern, besonders wachsam zu sein und Menschenansammlungen sowie die genannten Gegenden möglichst zu vermeiden.

Deutschland, Schweden, Norwegen und Dänemark sowie die USA hatten ihre Staatsbürger bereits vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt. Die USA hatten ihre Warnung am Montag noch einmal verschärft und auf Istanbul spezifiziert. Die Türkei wiederum hatte ihre Bürger vor Angriffen in Europa und den USA gewarnt und Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Land verschärft.
Hintergrund sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. In Schweden hatte ein Rechtsextremist ein Exemplar des Koran - der Heiligen Schrift des Islam - vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt.

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