Angriff in Kabul nach zehn Stunden beendet: Mindestens 15 Tote

In der afghanischen Hauptstadt ereigneten sich in diesem Jahr bereits 21 große Terroranschläge.

Ein Angriff auf das britische Sicherheitsunternehmen G4S in der afghanischen Hauptstadt ist nach rund zehn Stunden am Donnerstag in der Früh beendet worden. Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Najib Danish, sind bei dem Angriff mindestens 15 Personen getötet und weitere 29 verletzt worden.

Demnach zündete erst ein Selbstmordattentäter am Mittwoch um rund 18.40 Uhr (Ortszeit) eine Autobombe vor dem Büro von G4S in Kabul. Danach stürmten vier Angreifer das Gelände, sagte Danish. Die Sicherheitskräfte erklärten den Angriff zehn Stunden später, um 4.30 Uhr morgens, beendet.

Alle Angreifer seien getötet worden. Unter den Verletzten würden sich auch ausländische Staatsbürger befinden, sagte Danish.

G4S ist ein privates Unternehmen, das nach Angaben auf seiner Website Sicherheitsdienste für das britische Außenministerium und für Diplomaten in Afghanistan anbietet. Die radikalislamischen Taliban hatten noch am Mittwochabend den Anschlag über den Kurznachrichtendienst Twitter für sich reklamiert.

Erst vor einer Woche hatte sich in einer Hochzeitshalle an der Flughafenstraße in Kabul ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei starben mindestens 55 Menschen. Der Anschlag von Mittwochabend war der 21. große Anschlag in der Hauptstadt in diesem Jahr. Dabei starben mehr als 500 Menschen, 970 wurden verletzt. Den Großteil der Anschläge hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert. Der letzte Anschlag, den die Taliban für sich beanspruchten, war im Juli ein Angriff auf einen Konvoi des afghanischen Geheimdienstes NDS. Dabei starben fünf Menschen.

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