Angriff auf Militärcamp im Niger - 89 Soldaten getötet

Mahamadou Issoufou mit Emmanuel Macron (Archivbild).
Die Attacke auf das Militärlager Chinegodar nahe Mali war weit blutiger als bisher gedacht. Zunächst war von 25 Toten die Rede gewesen.

Bei dem Angriff von Dschihadisten auf ein Militärlager im Niger vom Donnerstag sind fast 90 Soldaten getötet worden. Wie die Regierung des westafrikanischen Landes am Sonntag mitteilte, wurden bei einer gründlichen Durchsuchung des Lagers Chinegodar nahe der Grenze zu Mali die Leichen von 89 Soldaten gefunden. Zunächst war von 25 Toten die Rede gewesen.

Nach neuen Angaben von Regierungssprecher Zakaria Abdourahame wurden zudem 77 Angreifer getötet. Damit war der Angriff die verheerendste Attacke auf die nigrischen Sicherheitskräfte seit dem Beginn islamistisch motivierter Gewalt im Niger im Jahr 2015. Im Dezember waren bei einem Angriff auf ein Militärlager in derselben Region 71 Soldaten getötet worden.

Die Regierung rief nun eine dreitägige Staatstrauer aus.

Macron lädt zu Gipfel

Im Niger und in weiteren Staaten der Sahelzone verüben Dschihadisten immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte. Am Montag berät Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit den Staatschefs der Sahelzone über den französischen Militäreinsatz in der Region. Zu dem Gipfel in Pau im Südwesten Frankreichs werden neben dem Präsidenten des Niger, Mahamadou Issoufou, auch die Präsidenten von Mali, Burkina Faso, Mauretanien und dem Tschad erwartet.

Ziel ist nach Angaben des Elysee-Palastes eine "Neubewertung" der französischen Mission gegen Dschihadisten in der Sahelzone. In Frankreich ist der Einsatz der rund französischen 4.500 Soldaten seit dem Tod von 13 Militärangehörigen bei einer Hubschrauberkollision in Mali umstritten.

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