Pro-russischer ukrainischer Ex-Politiker in Madrid erschossen

Ukrainian Andrey Portnov shot dead in Madrid
Andrij Portnow war Berater des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.
  • Pro-russischer ukrainischer Ex-Politiker Andrij Portnow in Madrid von Unbekannten erschossen.
  • Portnow war Berater des gestürzten ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch und verließ 2014 die Ukraine.
  • Seit 2022 gab es mehrere Verbrechen in Spanien mit Beteiligung von Russen und Ukrainern.

Unbekannte Schützen haben Mittwochfrüh den pro-russischen ukrainischen Ex-Politiker Andrij Portnow vor einer Schule in einem wohlhabenden Vorort von Madrid getötet. 

Die Polizei erhielt eigenen Angaben zufolge um 9.15 Uhr einen Anruf, demzufolge auf einen ukrainischen Staatsbürger vor der renommierten American School of Madrid in Pozuelo de Alarcón geschossen wurde. Der 51-Jährige war ein enger Berater des pro-russischen ehemaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch.

Andrij Portnow in Madrid erschossen

Dieser war 2014 in einem Volksaufstand gestürzt worden. Portnow verließ im selben Jahr die Ukraine in Richtung Russland. Er sah sich in der Ukraine Ermittlungen wegen Vorwürfen des Verrats und der Veruntreuung ausgesetzt. Die Anklagen sowie internationale Sanktionen gegen ihn wurden später fallengelassen. Wie ein Insider aus dem spanischen Innenministerium weiter mitteilte, haben ihm mehrere Personen in den Rücken und den Kopf geschossen und sind dann in Richtung eines Waldgebiets geflohen.

2021 setzte das US-Finanzministerium Portnow auf seine Sanktionsliste und erklärte, er habe "durch Bestechung umfangreiche Verbindungen zum ukrainischen Justiz- und Strafverfolgungsapparat aufgebaut". Seit der russischen Vollinvasion der Ukraine im Februar 2022 gab es in Spanien mehrere hochkarätige Verbrechen mit Beteiligung von Russen und Ukrainern. In dem Land gibt es jeweils eine relativ große Gemeinschaft an Einwanderern beider Länder.

Im Jahr 2022 wurden sechs Briefbomben an Ziele in ganz Spanien gesendet, darunter an Ministerpräsident Pedro Sánchez, die ukrainische und die US-Botschaft sowie Regierungsämter. Ein pensionierter spanischer Beamter, dessen Suchanfragen in sozialen Medien Sympathien für Russland nahelegten, wurde für diese Taten inhaftiert. Im Februar 2024 wurde ein russischer Pilot, der mit seinem Hubschrauber in die Ukraine übergelaufen war, tot mit mehreren Schusswunden in der Tiefgarage seines Wohnhauses nahe Alicante aufgefunden.

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