EU-Flüchtlingslager? Albanien winkt ab

Ministerpräsident Rama lehnt Errichtung von Asylzentren auf seinem Staatsgebiet ab. "Menschen nicht abladen wie Giftmüll."

Albanien lehnt die Errichtung von Asylzentren der EU auf seinem Staatsgebiet ab. Sein Land wolle derartige Flüchtlingslager nicht errichten, wenn es bedeute, "verzweifelte Menschen irgendwo abzuladen wie Giftmüll, den niemand will", sagte Albaniens Ministerpräsident Edi Rama der "Bild"-Zeitung laut Vorausbericht aus der Mittwochsausgabe.

Auch als Gegenleistung für einen EU-Beitritt werde sein Land keine Flüchtlingszentren einrichten. Zugleich bekräftigte er, Albanien werde immer bereit sein, einen gerechten Beitrag zur Bewältigung der europäischen Last zu leisten.

EU-Beitritt

Die EU-Beitrittsgespräche mit Mazedonien und Albanien verzögern sich unterdessen. Die EU-Staaten hätten den Weg für eine Entscheidung darüber im Juni 2019 geebnet, hieß es in einem Dokument, das die Europa-Minister der 28 Mitgliedsstaaten am Dienstag veröffentlichten. Zuvor müssten die Balkan-Staaten aber eine Justizreform in Angriff nehmen sowie Korruption und organisierte Kriminalität bekämpfen, bevor dann die Verhandlungen offiziell Ende kommenden Jahres begonnen werden könnten.

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