Afghanistan: Selbstmordattentäter tötete in Kabul zwölf Menschen

Sprengsatz vor Ministerium gezündet. Weitere Todesopfer bei Anschlägen in der Provinz Kundus und im Südosten des Landes.

Ein Selbstmordattentäter hat sich vor einem Ministerium in der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt und nach Angaben der Regierung mindestens zwölf Menschen in den Tod gerissen.

Der Anschlag ereignete sich am frühen Nachmittag (Ortszeit) beim Landwirtschaftsministerium, als die Ministeriumsmitarbeiter wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan vorzeitig ihre Büros verließen, wie Polizeisprecher Hashmat Staniksai sagte. Der Attentäter habe seinen Sprengsatz am Haupttor gezündet und "tötete und verletzte eine Anzahl von Angestellten".

In der nördlichen Provinz Kunduz griffen die radikalislamischen Taliban einen Kontrollposten an und töteten mindestens 15 Sicherheitskräfte. Darunter waren nach offiziellen Angaben zehn Soldaten und fünf Polizisten.

In der südöstlichen Provinz Ghazni starben sechs Zivilisten bei der Explosion einer Straßenmine, drei weitere wurden verletzt. Ein Sprecher des Gouverneurs machte die Taliban für den Vorfall verantwortlich.

In Jalalabad, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nangarhar, griffen bewaffnete Kämpfer das Bildungsministerium an und verletzten dabei mindestens 15 Personen. Ein Sprecher der Provinz machte den IS für den Anschlag verantwortlich.

Die Regierung unter Präsident Ashraf Ghani hatte vergangene Woche eine einseitige Waffenruhe mit den Taliban angekündigt, die am Donnerstag beginnen soll. Die Taliban riefen daraufhin einen Waffenstillstand während der ersten drei Tage des Eid-al-Fitr-Fests aus, das ab Samstag den Fastenmonat Ramadan beendet.

Erst am vergangenen Montag waren bei einem Selbstmordanschlag auf eine Versammlung von Religionsführern in Kabul mehrere Menschen getötet worden. Die Taliban und die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat"(IS) haben in den vergangenen Monaten ihre Attacken auf die afghanische Hauptstadt intensiviert. Mittlerweile gilt Kabul als der für Zivilisten gefährlichste Ort in dem Land.

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