Afghanistan: Selbstmordanschlag in Regierungsgebäude

Afghanistan: Selbstmordanschlag in Regierungsgebäude
Bewaffnete haben nach der Explosion das Gebäude gestürmt. Die Schießerei ist offenbar noch im Gange. Es soll mindestens neun Verletzte geben.

In der ostafghanischen Stadt Jalalabad hat sich am Mittwoch ein Selbstmordattentäter in einem Regierungsgebäude die Luft gesprengt. Ein Sprecher der Regierung der Provinz Nangarhar sagte, der Attentäter sei in das Gebäude eingedrungen und habe dort den Sprengsatz gezündet. Sicherheitskräfte seien im Einsatz, um sich um die Mitarbeiter zu kümmern, sagte der Sprecher der Provinzregierung.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Behördenangaben von mindestens neun Verletzten, darunter ein Kind. Demnach stürmten nach der Explosion mehrere Bewaffnete das Gebäude, eine Schießerei sei noch im Gange. Bei dem Gebäude soll es sich um eine Stelle für die Ausgabe von Personalausweisen handeln.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. In der Provinz Nangarhar sind sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) aktiv.

Afghanistan: Selbstmordanschlag in Regierungsgebäude

Schwer bewaffnete afghanische Soldaten beim Einsatz

Bereits 48 Tote nach Anschlag am Dienstag

Am Dienstag waren bei zwei Selbstmordanschlägen, welche die Taliban für sich reklamierten, 48 Menschen getötet und etwa 80 verletzt worden. Einer der Anschläge richtete sich gegen eine Wahlkampfveranstaltung, an der Präsident Ashraf Ghani teilnahm. Am 28. September stehen in Afghanistan Präsidentschaftswahlen an. Die Taliban haben angekündigt, den Wahlgang zu stören.

US-Präsident Donald Trump hatte erst vor wenigen Tagen die offenbar kurz vor dem Abschluss stehenden Friedensverhandlungen mit den Taliban für "tot" erklärt. Anlass war ein Anschlag in Kabul, bei dem auch ein US-Soldat getötet worden war.

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