AfD-Gemeinderatskandidat in Mannheim mit Messer attackiert

AfD-Gemeinderatskandidat in Mannheim mit Messer attackiert
In Mannheim ist ein AfD-Gemeinderatskandidat mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Der mutmaßliche Täter dürfte psychisch krank sein.

In Mannheim ist ein AfD-Kandidat für die Kommunalwahl am späten Dienstagabend mit einem Messer angegriffen worden. Der Mann wurde dabei am Ohr und Bauch verletzt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch erfuhr. Der Täter wurde festgenommen. Der Vorfall ereignete sich demnach um 22.45 Uhr

Der mutmaßliche Angreifer ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei psychisch krank. Es lägen keine konkreten Hinweise vor, "dass der Tatverdächtige bei dem Angriff erkannt hatte, dass es sich bei dem Geschädigten um einen AfD-Politiker handelt", teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der 25-jährige Tatverdächtige wurde nach Angaben der Behörden in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert.

Nach Angaben des Kreisverbands der deutschen Partei AfD ereignete sich der Vorfall in der Nähe des Marktplatzes. Der AfD-Kandidat habe demnach einen Plakatabreißer auf frischer Tat ertappt. Als er die Person gestellt habe, sei er von dieser angegriffen und mit einem Messer verletzt worden. Der AfD-Politiker befinde sich noch im Krankenhaus, habe aber nur Schnittverletzungen davongetragen. Die AfD sprach kurz nach dem Angriff von einer Attacke von "Linksextremisten". Wir sind erschrocken und bestürzt", sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.

Nach der Tat sei der Mann zunächst geflüchtet, habe wenig später aber widerstandslos von Einsatzkräften festgenommen werden können.

Video von Plakatabreißer

Auf einem Video, das der dpa von der AfD weitergegeben wurde und das offenbar vom verletzten AfD-Kandidaten selbst gefilmt wurde, ist zu sehen, wie der Filmer einem jüngeren Mann über den Marktplatz hinterherläuft und schreit "Stopp! Bleiben Sie stehen!". Der jüngere Mann trägt mehrere AfD-Wahlplakate unter dem Arm und hat mutmaßlich ein Teppichmesser in der Hand. "Sofort hinlegen!", ruft der Filmende. Dann entsteht ein Handgemenge. Zu sehen ist, wie der Mann mit dem Messer ausholt, die restlichen Bilder sind verwackelt.

Seit dem Messerangriff eines 25-jährigen Afghanen in Mannheim vergangenen Freitag, bei dem ein Polizist getötet und fünf weitere Menschen verletzt wurden, kam es in den vergangenen Tagen zu Demonstrationen von verschiedenen Gruppierungen. Am Sonntag hatte die "Junge Alternative“, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Jugendorganisation der AfD, zu einer Kundgebung aufgerufen – auf der anderen Straßenseite versammelten sich Anhänger der "Omas gegen rechts" und der teils linksextremen Antifa für eine Menschenkette "gegen Gewalt, Hass und Hetze". Mehrere AfD-Politiker sollen dabei angegriffen worden sein.

Zuletzt kam es vermehrt zu gewaltsamen Übergriffen auf Politiker. Ein Überfall auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Sachsen vor knapp einem Monat erschütterte das Land. Allein 2023 gab es 2.790 verbale und körperliche Attacken auf Politiker – am stärksten betroffen sind Grüne und AfD.

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