14-Prozent-SPD: "Wir wollen nächsten Kanzler stellen"

14-Prozent-SPD: "Wir wollen nächsten Kanzler stellen"
Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz rechnet sich nach eigenen Worten gute Chancen aus. Die Meinungsforscher weniger.

Die SPD hat nach Ansicht des deutschen Finanzministers Olaf Scholz gute Chancen, nach der nächsten Bundestagswahl die Regierung anzuführen. Dafür spreche die neue Geschlossenheit der SPD.

"Ich glaube, dass wir gegenwärtig schon etwas wahrnehmen, was auch historisch immer dazu geführt hat, dass die SPD stark sein kann, nämlich eine geschlossene Führung", sagte Scholz am Freitag im SWR-"Interview der Woche".

"Die Parteivorsitzenden, der Fraktionsvorsitzende, der Vizekanzler, also ich, arbeiten sehr gut zusammen", sagte Scholz mit Blick auf das SPD-Führungsduo aus Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sowie Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich. Damit wolle die SPD die Grundlage dafür legen, dass sie bei der nächsten Wahl so gut abschneide, dass "sie die Regierung führen kann", sagte Scholz, dem Ambitionen auf die SPD-Kanzlerkandidatur nachgesagt werden.

Mehrere SPD-Politiker hatten sich in den vergangenen Wochen für seine Kandidatur ausgesprochen. Walter-Borjans nannte einen SPD-Kanzlerkandidaten Scholz "eine ernst zu nehmende Option".

In der Kandidatenfrage werde die SPD "bald eine Entscheidung treffen", bekräftigte Scholz. Genauer wollte er sich nicht festlegen. Klar sei nur, die SPD benenne ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin "vor allen anderen Parteien", betonte der Vizekanzler im SWR.

In den vergangenen Wochen kam die SPD in Umfragen bundesweit auf Werte zwischen 14 und 16 Prozent. Der konservative Koalitionspartner Union (CDU/CSU) lag hingegen bei 39 Prozent. Die oppositionellen Grünen erreichten 17 bis 20 Prozent, die Linke lag bei um die sieben Prozent, die rechtspopulistische AfD bei neun, die liberalen FDP bei fünf. Eine Mehrheit für eine SPD-geführte rot-rot-grüne Regierung gäbe es demnach aktuell nicht.

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