Wenn der Algorithmus die Investments festlegt

Wenn der Algorithmus die Investments festlegt
Auch in schwierigen Zeiten kann man mit so genannten Trendfolgern Entwicklungen nutzen, um Gewinne zu erzielen.

Trendfolgefonds investieren in den Aktien- oder Anleihemarkt erst dann, wenn sich ein positiver Kurstrend manifestiert hat. Doch: „Trendfolger“ sind keine Zukunftsforscher. „Sie folgen dem Markt, ohne Wenn und Aber und ohne Emotionen. Ein Trendfolger agiert dabei ähnlich einem Kapitän, der das Segel entsprechend dem jeweils herrschenden Wind setzt, aber nicht das Wetter für die nächsten Tage vorhersagt“, sagt Leo Willert, CEO & Head of Trading beim Asset Manager ARTS. Dabei agieren sie zumeist Algorithmus basiert und nutzen ein quantitatives Handelssystem mit einem strikten Risikomanagement.

Trendfolger im Fokus

Gerade in Zeiten schwieriger Marktphasen, hoher Volatilitäten, fallender Kurse oder hoher Korrelationen von Aktien und Anleihen, die ein Ausweichen in sichere Märkte erschweren, rücken Flexibilität in der Portfoliogestaltung sowie aktives Risikomanagement in den Vordergrund.

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde der Glaube an ein friedliches Europa pulverisiert und eine Energiekrise ausgelöst, die kaum einer in dieser Dimension kommen sah. Willert: „Letztendlich sind Zins und Inflation in einer Schnelligkeit wieder zurückgekehrt, die die Marktteilnehmer so nicht erwartet haben. All diese Ereignisse beeinflussten die Kurse, aber 2022 erwischte es Aktien und Anleihen beinahe zeitgleich und in der gleichen Höhe. Flexibel ausgerichtete Trendfolgefonds konnten hingegen durch die aktive Reduktion der Aktienquote bzw. geschicktes Ausweichen auf Randmärkte größere Kurseinbußen vermeiden.“

Das Risiko

Auch jedes trendfolgende Handelssystem erlebt herausfordernde Zeiten. Vor allem in Phasen von volatilen Seitwärtsmärkten ohne klare Trends. Oder schnelle Erholungsphasen, wo die Aktienquote noch gering ist, können natürlich nicht voll genutzt werden. „Die Herausforderung ist es eben, das System so zu kalibrieren, dass man nicht auf jede kleine Gegenbewegung zu schnell reagiert.

Denn wenn man nach einer kleinen Zwischenrallye schon wieder fast voll investiert ist, kann das zu erheblichen Wertverlusten führen, da man zu viele Fehlsignale hat“, erklärt Willert. Auf der anderen Seite dürfe man nicht zu spät kommen, um nicht den Großteil einer Erholung zu verpassen. Das sei immer ein Abwägen, da gebe es auch keine Perfektion.

Neben einer konsequenten Absicherung von Verlusten können flexible Fondsmanager auch zukünftige Gewinner unter den Aktien- oder Rententiteln analysieren beziehungsweise selektieren. „Flexibilität ist der neue Mainstream“, sagt Willert. „Wir sehen es in unseren ARTS-Fonds. Denn es gibt immer wieder Branchen oder Sektoren, die auch von einer hohen Inflation oder steigenden Zinsen profitieren können. Aus dieser Gruppe gilt es, die vielversprechendsten Werte herauszufiltern.“

Besonders interessant ist der C-QUADRAT ARTS Total Return Balanced (ISIN AT0000634704). Dieser ausgewogene Mischfonds investiert in ein Universum von mehr als 10.000 Zielfonds und ETFs und kann dabei bis zu 50 Prozent Aktieninvestments aufbauen. Der verbleibende Rest wird je nach Marktlage in den breit gestreuten Anleihemarkt investiert, von konservativen Staatsanleihen über Unternehmensanleihen bis hin zu riskanteren Hochzinsanleihen. Der Fonds ist dadurch für risikobewusste Anleger, die auch am steigenden Aktienmarkt mitnaschen möchten, besonders geeignet.

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