Citroen-Markenchefin Stephanie Haider: "Stolz auf Made in Europe"

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Autofahrt mit der Autochefin. Citroen glänzt mit guten Verkaufszahlen – Markenchefin Stephanie Haider fährt mit uns den kleinen e-C3.

Zusammenfassung

  • Citroen verzeichnet mit überarbeiteter Modellpalette und erschwinglichen E-Autos wie dem e-C3 starke Verkaufszahlen.
  • Die Marke setzt auf in Europa designte und produzierte Fahrzeuge und plant ein noch günstigeres E-Auto unter 20.000 Euro.
  • Stephanie Haider betont die Notwendigkeit von E-Mobilität und sieht Herausforderungen bei Akzeptanz und Infrastruktur.

Es läuft – und das ist in der Autowelt gerade nicht überall so. Stephanie Haider, Managing Director Citroen Österreich, kann das aber gerade durchaus behaupten. Die Modellpalette wurde überarbeitet, die Verkäufe erreichten zuletzt ein Hoch und die alteingesessene Marke kommt mit merklichem Schwung daher.

Wir treffen Stephanie Haider in der neuen (alten) Unternehmenszentrale von Stellantis, jetzt wieder bei Schönbrunn. Mitgebracht hat sie den Citroen e-C3, einen Kleinwagen, vollelektrisch und ein gutes Symbol dafür, was Citroen für die Menschen sein will. Erschwinglich, familiär, ein bisschen verspielt und Teil des Alltags. „Mir gefällt das neue Design, das neue Logo, die Lichtsignatur vorne“, erklärt Haider. Das Auto ist klar als Familienauto konzipiert: relativ viel Platz innen, praktisch, fährt mit seinem 44-kWh-Akku ungefähr 320 Kilometer weit – „auf die man sich schon ziemlich gut verlassen kann“, sagt Haider. Preislich ist man gewohnt attraktiv. „Wir liegen mit dem vollelektrischen C3 unter der magischen 25.000-Euro-Marke und das merken wir auch in den Verkaufszahlen“, sagt Haider stolz.

Demnächst wolle man noch einen Schritt weiter gehen, einen C3 präsentieren, der zwar einen kleineren Akku hat, aber unter die 20.000-Euro-Marke fallen wird. „Damit begründen wir, was die Autoindustrie braucht: ein kleines E-Auto, das dem Verbrenner preislich um nichts nachsteht und für die Kunden damit die volle Wahlfreiheit ermöglicht. Es gibt einfach Kunden, die gar nicht so viel Reichweite brauchen.“ Haider betont zudem, dass bei Citroen alles „made in Europe“ sei. „Wir designen in Paris, produzieren nicht einmal eine Stunde von Wien entfernt. Die Wertschöpfung bleibt in Europa, darauf sind wir stolz.“

Autofahrt mit der Autochefin: Citroen

Verkaufshit

Die Verkaufszahlen von Citroen waren in den vergangenen Monaten tatsächlich herausragend. Im traditionell schwierigen Sommermonat August legte die französische Marke stark zu, besonders im Pkw-Segment: 267 Neuzulassungen oder eine Steigerung von 99,3 Prozent sind fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Mit der erneuerten Modellpalette kann Citroen als „Budget-Car“ punkten. Citroen differenziert innerhalb der Modelle und bietet fast alle Motoren an, das mögen die Kunden.

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Citroen-Markenmanagerin Stephanie Haider am Steuer des neuen e-C3: Fährt vollelektrisch 320 km weit.

Dass die E-Mobilität in Europa insgesamt viel langsamer voranschreitet, als sich das die Politik wünscht, kommt für Haider nicht überraschend. „Es fehlt das breite, uneingeschränkte Wollen in allen Aspekten – von der generellen Stimmung bis zur Ladeinfrastruktur müssen wir das ins Positive drehen“. Für sie führe aber „kein Weg an der E-Mobilität vorbei – wir wissen alle, wo die Reise hingeht“.

Für sie selbst ist die berufliche Reise jedenfalls „wahnsinnig spannend“. „Ich brauche dieses Aufgeregte, den ständigen Wechsel, die täglichen Herausforderungen“, sagt Haider. Seit 15 Jahren ist sie den Autos nahe, seit sieben Jahren im Konzern. Bedauerlich findet Haider, dass es immer weniger Cabrios auf den Straßen gibt. Und auch das Thema Allrad wird auch ihrer Sicht kleiner. „Vielleicht hat das mit dem Klimawandel zu tun: im Sommer ist es fürs Cabrio zu heiß, im Winter fehlt für den Allrad der Schnee“, sagt sie mit Augenzwinkern.

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