VW ID. Buzz: Im Herbst startet der elektrische Minivan bei uns

16_id.buzz_.jpg
Den ersten elektrischen Großserien-VW-Bus wird es auch mit langem Radstand und mehr als 5 Sitzen geben. Und mit Allradantrieb.

Das tatsächliche Aussehen des ID. Buzz wurde von VW ja interessefördernd dosiert geheim gehalten. Nach der am Mittwochabend in Hamburg zelebrierten Weltpremiere steht nun fest, dass alle, die sich eine Serienversion der seit dessen Vorstellung im Jahr 2000 in Detroit gehypten Studie Microbus erwartet haben, jetzt stark sein müssen.

22 Jahre und einige gravierende Veränderungen der automobilen Welt später steht der ID. Buzz genannte Elektro-Bus und -Transporter nicht mehr als knuffiges Spaßfahrzeug mit nostalgischen Reminiszenzen an den erste VW-Bus da. Vielmehr verwendet er die elektrische MEB-Plattform des VW-Konzerns als technische Basis und gibt sich auch optisch als der nahe Verwandte des aktuellen Multivan.

17_id.buzz_.jpg

19_id.buzz_.jpg

22_id.buzz_.jpg

25_id.buzz_.jpg

27_id.buzz_.jpg

24_id.buzz_.jpg

01_id.buzz_id.buzz_cargo.jpg

Ohne bunter Tarnung zeigt sich der ID. Buzz als geräumiger Minivan, der sich durch die etwas kompakteren Außenabmessungen vom großen Bruder absetzt. Mit 4,712 m Länge ist der ID. Buzz zwar 192 mm kürzer, mit beachtlichen 1,985 m (ohne Außenspiegel) aber um 81 mm breiter.

Das bringt nicht nur Nachteile in engen Garagenabfahrten, sondern vor allem (Platz-) Vorteile für die Passagiere. Denen stehen in der Bus-Variante ein Beifahrersitz und eine dreisitzige, verschiebbare und im Verhältnis 40 zu 60 teil- und umklappbare Bank im Fond zur Verfügung. Der Cargo-Buzz hingegen bietet eine Dreierkombi in der ersten Reihe. Neben dem Fahrersitz findet sich eine Zweier-Bank. Auf Wunsch kann stattdessen auch ein Einzelsitz bestellt werden.

Apropos-Sitzkonfiguration: Seit der offiziellen Enthüllung des ID. Buzz weiß man nun auch, dass es für die Bus-Variante nicht beim Fünfsitzer bleiben wird. Mit dem Markstart in den USA 2024 kommt nämlich auch eine Version mit langem Radstand und dritter Sitzreihe, die auch bei uns zu haben sein wird.

Vorerst geht es aber ausschließlich um den Fünfsitzer. Und der hat nicht nur ein sehr variables Passagierabteil zu bieten, sondern auch jede Menge Stauraum. Bei voller Besetzung stehen bereits 1.121 Liter zur Verfügung. Wird die Rückbank umgeklappt, steigt fas Ladevolumen auf beachtliche 2.205 Liter.

32_id.buzz_cargo.jpg

28_id.buzz_cargo.jpg

30_id.buzz_cargo.jpg

36_id.buzz_cargo.jpg

37_id.buzz_cargo.jpg

33_id.buzz_cargo.jpg

32_id.buzz_cargo.jpg

Die Werte für den ID. Buzz Cargo: Hinter der Trennwand zum Cockpit wartet ein 3,9 m3 großer Laderaum auf Befüllung, der etwa auch zwei Europaletten schluckt. Die maximale Zuladung beträgt hier 650 kg, womit der Liefer-Buzz sein Maximalgewicht von 3 Tonnen erreicht.

Schiebetüren

Etwaige Probleme beim Aussteigen bzw. Beladen in engen Schrägparkplätzen durch die beachtliche Breite des ID. Buzz werden durch die Schiebetüren abgefangen. Hat die Bus-Variante zwei davon, so kann beim Cargo zwischen der Normalkonfiguration (eine Schiebetüre auf der Fahrerseite) und ebenfalls zwei Schiebetüren gewählt werden. Zusätzliche Wahlmöglichkeit beim Lastentransporter: Für den Heck-Zugang kann zwischen der nach oben aufschwingenden Klappe und einer zweiteiligen Flügeltür gewählt werden.

Geschoben wird aber auch bei der Bedienung  des Cockpits. So finden sich wenig überraschend auch im ID. Buzz die bereits aus anderen aktuellen Modellen des Konzerns bekannten „Slider“ zur Einstellung von Lautstärke und Raumtemperatur. Abgesehen davon legt VW großen Wert auf die Feststellung, dass man im Interieur auf jegliches Leder und anderes „Material tierischen Ursprungs“ verzichtet. So besteht der Lenkradkranz aus einem echtem Leder nachempfundenen synthetischen Material und für Sitzbezüge und Bodenmatten kommen hauptsächlich Rezyklate zum Einsatz (Pet-Flaschen und aus dem Meer gefischte Kunststoffe).

Dazu passt, dass man versichert, die 77kWh-Lithium-Ionen-Batterie des ID. Buzz, auf die 8 Jahre oder 160.000 km Garantie gegeben wird, am Ende der Einsetzbarkeit im Auto zurückzunehmen und einer Weiterverwertung als statischer Stromspeicher zuzuführen.

Solange die Batterie im Auto ist, sorgt sie dafür, dass der die Hinterachse antreibende 150-kW-Motor genug Strom hat. Welche Reichweite damit zu erwarten ist wird vorerst noch nicht offiziell bekanntgegebn. Man darf aber mit einem WLTP-Normwert von rund 400 km rechnen. Fest steht hingegen bereits, dass die Höchstgeschwindigkeit mit 145 km/h begrenzt wird.

Ausbaustufen

Und so wird die Modellfamilie des ID. Buzz weiter ausgebaut werden: Nach der Version mit langem Radstand ist für nächstes Jahr auch eine Variante mit zweitem Motor an der Vorderachse und damit mit Allradantrieb geplant. Dies vorerst aber nur für den Bus. Für den Cargo-Buzz ist es vorerst nicht geplant. Zusatzbemerkung der Entwickler, die an dem Buzz-Projekt gearbeitet haben: Technisch wäre es kein Problem.  

Ein Jahr später später folgt dann die Camping-Variante, also der ID-Buzz California, aufbauend auf dem langen Radstand und mit einer stärkeren Batterie für mehr Reichweite.

Nur über die Preisvorstellungen von VW für den ID. Buzz, wie er im Herbst auf den Markt kommt, lässt sich vorerst noch nichts sagen.

Kommentare