Mini Countryman als SD All4 im Test
Wie groß darf ein Mini sein? Das Urmodell maß 1959 gerade mal drei Meter in der Länge, 1,4 in der Breite und hatte 570 Kilo. Die Minis sind seither gewachsen, mit der Modellerweiterung Clubman und Countryman zog der BMW-Konzern schon vor Jahren neue Größen ein. Beim Countryman ist bereits die zweite Generation auf dem Markt – sie ist mächtiger als je zuvor: 4,3 Meter lang, 1,8 Meter breit, 1,6 Meter hoch. Man will mitmischen in der Liga der kompakten SUV. Das Auto hat übrigens die gleiche Plattform wie der BMW X1.
Wir testeten den Mini Cooper SD All4 Countryman, eine S-Variante mit vielen Extras, John-Cooper-Works-Trim-Paket und Connected- Navigation-Plus-Paket. Die 190-PS-Dieselmaschine ist kraftvoll, die Automatik bringt die Beschleunigung gut auf die Straße.
Wobei man schon merkt, dass das Auto kein Leichtgewicht ist: rund 1.600 Kilo schwer ist der Countryman im Leerzustand, da relativieren sich die PS. Trotzdem erfährt man eine gewisse Agilität – muss sein beim Mini – beim Anfahren und beim Beschleunigen, ebenso beim Überholen. Auch, weil Lenkung und Fahrwerk stramm und straff ausgelegt sind. Das All4-System (Vierradantrieb) verstärkt dieses Gefühl. Hier wird mit einer elektronischen Steuerung für eine Verteilung der Antriebskraft zwischen den Vorder- und den Hinterrädern gesorgt.
Insgesamt viel Fahrvergnügen, die Ingenieure haben tunlichst darauf geachtet, dass sich auch der Countryman noch wie ein echter Mini anfühlt.
Plus und Minus
Auf der Plus-Seite des Autos steht ein gelungenes Facelift, neu aber trotzdem klassisch, das Frontdesign mit neugestaltetem Kühlergrill wurde schön weiterentwickelt, die LED-Scheinwerfer und LED-Nebelscheinwerfer sind jetzt serienmäßig. Es herrscht viel Platz im Innenraum sowohl vorne als auch hinten (Kindersitz: kein Problem), auch der Kofferraum ist relativ groß. Die Verarbeitung ist durchwegs hochwertig, kein Knarren und Knattern auf holprigen Pflastersteinen, alles sehr fein gemacht.
Wie bei Mini üblich, kann man den Countryman in auffallenden Lackierungen bestellen, das Dach und die Außenspiegelkappen zudem in den Kontrastfarben Schwarz, Weiß oder Silber .
In die Minus-Liste fallen fehlende Assistenzleistungen (Spurhalte- und Spurwechsel-Hilfen). Die Sitze sind sportlich, wer lange Strecken fährt, merkt deren Härte. Wir sind auch mit dem Navigationssystem wenig glücklich: es ist klein und schwierig zu bedienen. Hat aber eine gute „Connectivität“, wer das will.
Noch etwas aus der Praxis: der Alarm gegen Diebstahl funktioniert einwandfrei – auch, wenn der Hund im Auto sitzt. Ausschalten über die Fernbedienung funktioniert – wenn man weiß, wie es geht.
Antrieb: 4-Zyinder-Diesel, Turbolader, Hubraum: 1995 cm3; Leistung: 190 PS/140 kW: Allradantrieb, 8-Gang-Steptronic-Getriebe.
Fahrleistungen: 0 - 100 km/h in 7,6 Sekunden, Spitze 224 km/h
Abmessungen: Länge x Breite x Höhe 4297 x 1822 x 1557 mm, Radstand 2670 mm, Kofferraumvolumen: 450 - 1390 Liter, Gewicht: 1610 kg/zul. Gesamtgewicht: 2105 kg.
Verbrauch: 4,6 - 4,8 Liter/100 km, 121-127 g CO2/km; Testverbrauch: 6,1 l/100 km
Preis: ab € 41.073,-/Preis Testwagen: € 61.069,-.
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