Jeep Gladiator: Transporte aller Art
Schaut man sich die meistverkauften Autos in den USA im vergangenen Jahr an, so finden sich auf den ersten drei Plätzen Autos einer bestimmten Kategorie: Pick-ups. Die Amerikaner mögen diese Fahrzeuge, manche Ausführungen über sieben Meter lang. Pritschenwagen nennt man diese Autos auf Deutsch, wobei Pick-up ungleich cooler klingt.
Mittlerweile ist auch Jeep (wieder) in diesem Segment vertreten. Basierend auf dem Wrangler hat man den Gladiator im Programm. Dass der Gladiator auf dem Wrangler aufbaut, sieht man dem Pick-up von vorne gleich an – was hinten dann noch folgt, ist aber eine Ladefläche hinter der Kabine, die den Jeep auf 5,6 Meter wachsen lässt. Für US-Verhältnisse kein nennenswertes Thema, für Städte europäischen Zuschnitts durchaus herausfordernd, vor allem wenn es ums Parken geht.
Starker Diesel
Fahren im Gladiator ist unkomplizierter, als man denkt – so man zuerst einigermaßen würdig den Fahrersitz erklommen (ja, das Wort trifft das Einsteigen hier am ehesten) hat. Das Auto lässt sich einfach dirigieren, wobei die Lenkung deutlich auf der weichen Seite ist. Der Motor erwacht mit einem vertrauten Brummen – den Gladiator gibt es nur mit einem V6-Diesel mit 264 PS. Das passt für ein Arbeitstier wie den Gladiator gerade recht und sorgt für ansprechende Fahrleistungen. Wir sind den Pick-up übrigens mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 10 Liter gefahren.
Die Frontscheibe steht steil, wie man es vom Wrangler her kennt, und man kann diverse Teile wie eben die Scheibe entfernen, wobei Jeep davon abrät, so auf viel befahrenen Straßen zu fahren. Das haben wir nicht ausprobiert. Viel eher freut man sich über die vielen echten Schalter (ja, es gibt auch einen Touchscreen), mit denen sich alles Mögliche einstellen und bedienen lässt. Und weil dies ein echter Offroader ist und von Jeep mit dem Trail-Rated-Siegel ausgezeichnet wurde, gibt’s auch einen eigenen Hebel für Allrad bzw. Geländeuntersetzung. Geht es durchs Wasser, verweist Jeep auf die beachtliche Wattiefe von 760 mm. Wenn man etwas vermisst, dann ist es eine Stütze für den linken Fuß.
Stichwort Touchscreen. Der Jeep beherrscht natürlich die Smartphone-Anbindung via Android Auto bzw. Apple Car Play und nützlicherweise bekommt man über den Schirm auch das Kamerabild übertragen – der Gladiator hat eine vorne und eine hinten, die sich schnell und einfach aktivieren lassen – und das ist wiederum höchst nützlich beim Thema Einparken.
Im Gladiator sitzen Fahrgäste auch auf den hinteren Sitzen bequem, ein kleines Schiebefenster in der Heckscheibe ist auch integriert. Die Ladefläche ist 153 cm lang und Jeep bietet gleich drei Systeme zur Abdeckung an (Soft, Hard oder Roll-up).
Der Gladiator kostet als Overland ab 90.620 Euro, den Sport gibt’s um 8.000 Euro günstiger.
Abmessungen
5.591 x 1.894 x 1.843 mm (L,B,H), Radstand 3.488 mm, Gewicht 2.478 kg, Nutzlast 613 kg
Antrieb
V6-Diesel, 2.987 , 264 PS, 8-Gang-Automatik, Allradantrieb
Das gefällt gut
Souveränes Fahrgefühl, kräftiger Motor
Das gefällt nicht
Schwammige Lenkung, hoher Preis
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