Hyundai Inster: Kompakt, elektrisch und überaus clever

Hyundai Inster
Hyundai bringt mit dem Inster ein clever gemachtes Elektroauto. Wir haben den sympathischen Koreaner getestet.
  • Hyundai Inster ist ein kompaktes Elektroauto mit cleverem Raumkonzept und vielseitigen Sitzoptionen.
  • Zwei Versionen mit 42-kWh und 49-kWh Akkus bieten bis zu 370 km Reichweite und One-Pedal-Fahrcharakteristik.
  • Preislich startet der Inster bei 24.990 Euro, mit besserer Ausstattung und größerem Akku bei 28.990 Euro.

Mit dem Inster hat Hyundai nun eines jener Elektroautos im Sortiment, nach denen die Kundschaft schon die längste Zeit händeringend verlangt. Kompakt und praktisch – nur das Prädikat preiswert steht ihm nur bedingt zu, aber dazu später.

Der Inster kommt auf eine Länge von etwas über 3,8 Meter, bei einer moderaten Breite von 1,6 Metern, und bietet dabei erstaunlich viel Platz. Die Entwickler haben nicht nur jeden Winkel ausgenutzt, sondern hierfür auch clever Details verbaut. Das beginnt schon mit dem Fach unter dem Kofferraumboden, in dem das Ladekabel verschwindet. Die Rücksitze lassen sich natürlich umklappen, die Rücksitze kann man vor- und zurückschieben, die Lehne verstellen. Und wenn das nicht reicht, kann man auch die Beifahrersitzlehne umklappen – wenn längeres Zeugs mit soll. Dazu kann man auch noch die Fahrersitzlehne umklappen – wenn der Inster z.B. als Übernachtungsherberge herhalten soll. Wahlweise kann man den Inster übrigens in einer viersitzigen oder in einer fünfsitzigen Konfiguration bestellen.

Der Fahrersitz ist so breit ausgeführt, dass er praktisch mit dem Beifahrersitz eine durchgehende Fläche bietet. Eine Armlehne ist auch an Bord. Praktisch auch die Ablagen vorne und die Anschlussmöglichkeiten für Smartphones oder andere Geräte. Was im Interieur weniger gefällt, ist die Materialauswahl. Vorne ist viel Hartplastik verbaut und wenn selbiges noch in beige bzw. khaki braun gehalten ist, will das irgendwie nicht zum sonst pfiffigen und coolen äußeren Look des kleinen Hyundai passen. Die runden Tagfahrlichter vorne geben dem Inster nämlich ein freundliches Gesicht und die durchgehende Lichtleiste im Pixel-Design sorgt für den coolen Auftritt heckseitig.

1000011386.jpg

1000011375.jpg

1000011377.jpg

1000011380.jpg

1000011382.jpg

1000011392.jpg

1000011396.jpg

1000011395.jpg

1000011393.jpg

1000011369.jpg

1000011367.jpg

Nichts auszusetzen gibt es an den Armaturen an sich - die sind so, wie man es von Hyundai her kennt, logisch in der Bedienung und ein erfreulicher Mix aus digitalen und analogen Elementen. Der zentrale Touchscreen ist 10,25 Zoll groß und gut ablesbar. Ein Navigationssystem ist in allen Versionen serienmäßig dabei – und das System kann auch die erforderlichen Ladestopps einplanen.

Elektrisch unterwegs

Damit sind wir beim Thema elektrisch Fahren. Hyundai bietet den Inster in zwei Versionen an: Mit 42-kWh-Akku und 97 PS E-Motor und mit 49-kWh kombiniert mit 115 PS (wie in unserem Testauto). Damit ist man ausreichend motorisiert, die Beschleunigung aus dem Stand ist elektrotypisch ohnehin flott genug. Auch was das Fahren betrifft, ist der Koreaner über jeden Zweifel erhaben.

Das Fahrwerk filtert Unebenheiten brav heraus und die Lenkung ist - für diese Art Auto - ausreichend exakt. Lediglich der Wendekreis ist mit 10,6 Meter eher durchschnittlich, von einem Auto dieser Größenordnung hätte man etwas Wendigeres erwartet. Was bei den Elektroautos von Hyundai gefällt, ist die Rekuperation, die man über Schaltwippen am Volant einstellen kann. Im stärksten Modus gibt es eine One-Pedal-Fahrcharakteristik.

Das gefällt: Cleveres Raumkonzept, kompakte Außenabmessungen, gutes Bedienbarkeit, stimmige Fahrleistungen.

Das gefällt nicht: Unschönes Hartplastik im Interieur, Wendekreis könnte kleiner sein.

Abmessungen: Länge 3.825 mm, Breite 1.610 mm, Höhe 1.614 mm; Radstand 2.580 mm. Wendekreisdurchmesser 10,6m, Kofferraumvolumen: 280 -1059 Liter.

Antrieb: Elektromotor mit 84,5 kW/115 PS, Frontantrieb, Akku 49 kWh, 0 - 100 km/h in 10,6 Sekunden, Spitze 150 km/h, Reichweite bis 360 km. Testverbrauch: 15 kWh/100 km

Preis: 28.990 Euro (Trendline, 49 kWh, 4 Sitzer).

Wie weit kommt man? Hyundai gibt bis zu 360 bzw. 370 km an (was auch von der gewählten Räderdimension abhängig ist), bei einem Verbrauch von rund 15 kWh/100 km, was weitgehend auch unserem Testverbrauch entsprochen hat (bei idealen Temperaturen). Nachladen kann man mittels AC-Anschluss mit 11 kW, an einem DC-Lader geht es maximal mit 85 kW. Das können andere wohl schneller, aber von 10 auf 80 Prozent laden, funktioniert innerhalb von 30 Minuten.

Damit zu den Preisen. Ein „unter-20.000-Euro-Elektroauto“ ist auch der Inster nicht. Im günstigsten Fall (also mit kleinem Akku) kommt der Inster auf 24.990 Euro (wobei der Importeursanteil für E-Autos von 2.400 Euro hier schon abgezogen ist). Will man den größeren Akku, sind 26.990 Euro fällig. Die bessere Ausstattung heißt Trend Linie und hier spielt der Inster auch alle Stückerl in Sachen Sitze umklappen und die kommt auf 28.990 Euro.

Kommentare