BYD Seal U DM-i: Was kann der Plug-in-Hybrid made in China?

Zusammenfassung
Der Seal U fährt als DM-i mit Plug-in-Hybrid-Technologie.
Wahlweise ist das SUV mit Front- oder Allradantrieb erhältlich.
Die Preise beginnen bei 37.890 Euro.
Anfänglich hat sich die chinesische Marke BYD als reiner Elektroautobauer bei uns einen Namen gemacht. Doch dabei ist es nicht geblieben. Auch Plug-in-Hybride werden bei BYD eine wichtige Rolle spielen. Als Ziel gab BYD-Österreich-Chef Danijel Dzihic für 2025 schlicht die Verdoppelung des Verkaufsvolumens aus und um das zu erreichen, braucht man Plug-in-Hybride. Demnächst startet mit dem Seal 6 Touring ein Kombi mit Plug-in-Hybrid. Bereits auf dem Markt ist der Seal U DM-i.
Das Kürzel DM-i für die Plug-in-Hybride klingt etwas holprig – es steht für Dual Mode intelligent, also zwei Seelen in einer Brust und intelligent obendrein.
Der Seal U ist mit 4,77 m Länge ein wenig länger als ein BMW iX3 oder ein Skoda Enyaq. Das Platzangebot innen ist fein, auch mit dem Kofferraumvolumen lässt es sich auskommen. 425 bis 1440 Liter Ladevolumen bietet das Cargoabteil im BYD. Wenn etwas stört, dann der Umstand, dass es kein Kellerabteil gibt, wo man das Ladekabel unterbringen könnte.

Das Interieur im Seal U wirkt – wie eigentlich bei allen BYD – ordentlich gemacht und an der Materialauswahl gibt es nichts auszusetzen. Vor allem der Hebel für die Fahrstufen schaut edel aus. Eingerahmt wird dieser von einigen (wenigen) analogen Schaltern. Dankbar sich wir für die Walze für die Audiolautstärke, auch die Ablagefläche fürs induktive Laden von gleich zwei Smartphones ist nicht selbstverständlich. Sonst wird natürlich viel über den großen Touchscreen gesteuert und mit der Bedienung über Menüs und Untermenüs muss man sich einmal zurecht finden. Ist man des Herumtappens überdrüssig, kann man aber den Sprachassistenten nutzen. Nach Art des Hauses lässt sich der Schirm ins Quer- oder Hochformat drehen.
BYD bietet den Seal U DM-i in drei unterschiedlichen Antriebskonfigurationen an. Als "Design" fährt man mit Allradantrieb, die Gesamtleistung des Systems beträgt 238 kW/324 PS und der Strom wird in einem 18,3 kWh-Akku gespeichert. (Alternativ gibt’s den Boost mit Frontantrieb und 18,3 kWh-Akku und den Comfort mit der Kombination aus Frontantrieb und 26,6-kWh-Akku). Die 238 kW, die die beiden E-Motoren und der 1,5-l-Benziner im Design liefern, ist schon viel Schmalz. Damit sich das auch im Fahrbetrieb so anfühlt, muss aber ausreichend Energie für den E-Boost vorhanden sein. Mit seinem Stromvorrat kommt der BYD an die 70 km weit und man fährt dabei auch viel im rein elektrischen Modus und somit reist man sehr komfortabel im leisen Seal U. Auch wenn sich der Verbrenner dazuschaltet, wird der Antrieb nicht unangenehm laut. Zum komfortablen reisen trägt auch die Fahrwerksabstimmung bei, die weich ausfällt – manchen wird sie etwas zu weich sein. Auch die Lenkung ist auf der weichen Seite, hier kann man über den Sportmodus zumindest etwas mehr Direktheit verordnen.

Was beim Seal U DM-i noch positiv auffällt, ist die Größe des Tanks. 60 Liter gehen hier rein und damit hat man – Akkuladung hin oder her – immer genügend Reichweite. 870 km sind es beim Allradler, die Frontantriebsversionen schaffen sogar über 1.000 km. Damit ist der BYD sogar schon eine Alternative zu manchem Diesel. BYD traut den Fahrern des Seal U mit Allrad übrigens einiges zu. Die AWD-Variante hat zusätzlich zu den vier Fahrmodi noch die Optionen Sand und Muddy – falls es wirklich einmal in etwas forderndes Gelände gehen sollte.
Umfangreich ist die Ausstattung. Eigentlich sind alle Goodies, die man sich vorstellen kann, an Bord, inklusive Panorama-Schiebedach und veganen Ledersitzen (vorne beheiz- und belüftbar). Als Extra scheint in der Preisliste nur die Lackierung auf.
Der Preis ist mehr als fair kalkuliert. Der allradgetriebene Design kostet 44.890 Euro, die Boost-Version bekommt man schon für 37.890 Euro.
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