Porsche: Das gibt es 2019 zu feiern
2018 war das große Jubiläumsjahr bei Porsche: Die Sportwagenmarke feierte ihren 70. Geburtstag rund um den Globus. Unter anderem wurde ein Nachbau des Porsche Nr.1 von 1948 weltweit präsentiert. 2019 geht es das Porsche-Museum etwas ruhiger an, trotzdem stehen spannende Modelle im Mittelpunkt. Zentrale Highlights sind der 917 und der 914, die beide anno 1969 ihre Premiere feierten.
Auf dem Genfer Salon im März 1969 sorgte der Porsche 917 für Furore. Mit dem mächtigen Zwölfzylinder-Rennwagen sollte erstmals der Gesamtsieg in Le Mans nach Zuffenhausen gehen. Die Motorisierung des 917 war ebenso ungewöhnlich wie seine verschiedenen Karosserievarianten: Hinter dem Fahrersitz erstreckte sich ein luftgekühlter Zwölfzylindermotor mit liegenden Zylindern, dessen Kurbelwelle ihn als einen 180 Grad V-Motor auswies. Aus einem Hubraum von zunächst 4,5 Litern entwickelte das Triebwerk 520 PS. Der Gitterrohrrahmen bestand aus Aluminium, die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Damit der Rennwagen auch für unterschiedliche Rennstrecken bestens geeignet war, entwickelten die Porsche-Ingenieure unterschiedliche Karosserievarianten. Das so genannte Kurzheck war für kurvenreiche Strecken ausgelegt, in denen ein hoher Anpressdruck für schnelle Kurvenfahrten benötigt wurde. Die Langheckvariante war für schnelle Rennstrecken und eine hohe Endgeschwindigkeit ausgelegt. Hinzu kamen die offenen 917-Spyder, die in der CanAm- oder Interserie eingesetzt wurden.
Porsche-Werkspilot Hans Herrmann erinnert sich an seine Le-Mans-Einsätze mit dem 917: "1969 habe ich den Sieg knapp an Jacky Ickx verloren, nachdem wir uns die letzten eineinhalb Stunden des Rennens in jeder Runde ein paar Mal überholt hatten. 1970 sorgte Ferdinand Piëch dafür, dass wir mit einem stärkeren Motor echte Siegchancen hatten. Dass ich genau ein Jahr nach dem knapp verpassten Sieg in Le Mans gewinnen konnte, war natürlich speziell. Außerdem war es der erste Gesamtsieg für Porsche - und es war mein letztes Rennen. Danach erklärte ich meinen Rücktritt vom Rennsport."
Vom 14. Mai bis zum 15. September 2019 zeigt eine Sonderausstellung im Porsche-Museum elf 917 in verschiedenen Lackierungen und Ausführungen, darunter den berühmten 917/20 "Sau" von 1971. Parallel wird der allererste 917, der 1969 in Genf ausgestellt wurde, in seinen Originalzustand mit weißer Lackierung und grüner Schnauze zurückversetzt. Das Ziel ist dabei, mehr als 75 Prozent der historischen Substanz zu erhalten.
Ebenfalls 50 Jahre alt wird der Porsche 914. So hieß er allerdings nur in den USA, hierzulande kennt man ihn als VW-Porsche 914 respektive "VoPo". Hintergrund für die ungewöhnliche Konstellation: VW suchte einen Nachfolger für den großen Karmann-Ghia (Typ 34), Porsche ein neues Einstiegsmodell, um den 912 abzulösen. 1969 überraschte das Ergebnis die Offentlichkeit mit radikal-kantigem Design, Klappscheinwerfern und Targadach. Die Aggregate waren in Mittelmotor-Anordnung eingebaut. Los ging es mit 80 PS von VW, sehr selten blieb der 914/6 mit Sechszylinder aus dem Porsche 911, dem er preislich nahe auf die Pelle rückte. Lange überlagerte die ungewöhnliche Optik die feinen Fahreigenschaften, inzwischen hat sich eine feste Fangemeinde etabliert.
Vom 2. Juni bis zum 7. Juli 2019 zeigt das Werksmuseum in Stuttgart-Zuffenhausen eine Sonderausstellung namens "50 Jahre 914 - Typisch Porsche". Zudem wird ein seltener 914/8 mit dem Achtzylinder aus dem 908-Rennwagen restauriert und fahrfähig gemacht. Nur zwei Fahrzeuge wurden gebaut, eines erhielt Ferry Porsche zu seinem 60.Geburtstag.
Was wird bei Porsche im Jahr 2019 noch gefeiert? Der Neubau des Museums wird zehn Jahre alt, am Wochenende des 2./3. Februar 2019 gibt es deshalb freien Eintritt für alle Besucher. Ebenfalls sein "Zehnjähriges" begeht der Porsche Panamera, hier beginnt im September 2019 eine Sonderausstellung am Produktionsstandort in Leipzig.
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