Nissan wird elektrischen Kleinwagen auf Twingo-Basis bringen

Zusammenfassung
- Nissan und Renault lockern ihre gegenseitigen Beteiligungen von 15% auf 10% und Nissan ist nicht mehr verpflichtet, in Renaults Elektroautosparte Ampere zu investieren.
- Renault entwickelt ab 2026 ein Twingo-Derivat für Nissan, basierend auf einem neuen A-Segment-Modell, das unter 20.000 Euro kosten soll.
- CEO Luca de Meo betont die pragmatische Allianz zur Unterstützung von Nissans Sanierungsplan, während Nissan ein agileres Geschäftsmodell anstrebt.
Aus dem Zusammenschluss mit Honda wurde nichts. Nun stellt Nissan die Allianz mit dem Renault-Konzern neu auf. Renault gibt dabei seinem angeschlagenen japanischen Partner Nissan mehr Freiraum für die Sanierung. Die beiden Unternehmen einigten sich nach Angaben vom Montag darauf, die Vorgaben für die gegenseitige Beteiligung zu lockern.
Konkret wird die Lock-up-Verpflichtung sowohl der Renault Group als auch von Nissan auf 10 Prozent anstelle der bisherigen 15 Prozent festgelegt. Sowohl die Renault Group als auch Nissan sind dadurch berechtigt, ihre jeweilige Beteiligung auf ein Minimum von 10 Prozent zu senken, ohne dazu verpflichtet zu sein. Diese Änderung hat keine Auswirkungen auf die Nissan Aktien, die von der Renault Group in einem französischen Trust gehalten werden (d.h. 18,66 Prozent der Nissan Aktien).
Nissan wird zudem von seiner Verpflichtung entbunden werden, in Ampere, die Elektroautosparte der Renault-Gruppe, zu investieren. Damit würde die am 26. Juli 2023 zwischen der Renault Group, Nissan und Ampere geschlossene Investitionsvereinbarung beendet.
Auf der anderen Seite wird die Renault Group über Ampere ab 2026 ein Derivat des neuen A-Segment-Modells Twingo für Nissan entwickeln und produzieren. Das Design wird dabei von Nissan kommen. Der kommende Renault Twingo wird ein kompaktes Elektroauto, das Renault für unter 20.000 Euro anbieten will. Marktstart für den neuen Twingo soll in der ersten Jahreshälfte 2026 sein. Und so wie der Twingo soll auch der kleine Nissan innerhalb kurzer Zeit entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Die Entwicklungsarbeit soll im kommenden Jahr beginnen - mit dem Auto ist wohl dann 2028 zu rechnen.
"Als langjähriger Partner von Nissan innerhalb der Allianz und als Hauptanteilseigner hat die Renault Group ein starkes Interesse daran, dass Nissan so schnell wie möglich eine Trendwende bei seinen Leistungen erreicht. Wir haben mit einem pragmatischen und geschäftsorientierten Ansatz die effektivsten Möglichkeiten zur Unterstützung des Sanierungsplans erörtert und gleichzeitig wertschöpfende Geschäftsmöglichkeiten für die Renault Group entwickelt. Diese für beide Seiten vorteilhafte Rahmenvereinbarung ist der Beweis für eine agile und effiziente Denkweise der neuen Allianz", erklärt Luca de Meo, CEO der Renault Group. Ivan Espinosa, Präsident und CEO von Nissan: „Wir wollen ein agileres und effektiveres Geschäftsmodell schaffen, das es uns ermöglicht, schnell auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren und Barmittel für zukünftige Investitionen zu sparen."
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