Umfrage: Sind die Österreicher gute oder schlechte Autofahrer?

Umfrage: Sind die Österreicher gute oder schlechte Autofahrer?
Eine aktuelle Kfz-Studie hat nachgefragt: Für wie kompetent halten sich die Österreicher hinter dem Steuer?
  • 84% der Österreicher betrachten sich als (sehr) gute Autofahrer, laut einer Kfz-Studie der Wiener Städtischen Versicherung.
  • Das Auto ist für fast zwei Drittel der Österreicher im Alltag zentral, vor allem in ländlichen Regionen mit mangelnden Alternativen.
  • Die Abschaffung des Klimabonus beeinflusst junge Menschen am stärksten, während verkehrspolitische Maßnahmen wie Tempolimits zu kontroversen Meinungen führen.

Man sollte es ja fast nicht glauben, wenn man manchmal auf heimischen Straßen unterwegs ist. Aber: Die Selbsteinschätzung in puncto Fahrkönnen ist eindeutig: 84 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen bezeichnen sich als (sehr) gute Autofahrer. 

Das sagt jedenfalls die aktuelle Kfz-Studie der Wiener Städtischen Versicherung, durchgeführt vom Gallup Institut. Die Umfrage beleuchtet das Mobilitätsverhalten sowie die Einstellungen zu Auto, Umwelt und Verkehrspolitik. Befragt wurden 1.000 Österreicherinnen und Österreicher im Rahmen einer Repräsentativstichprobe der Bevölkerung zwischen 17 und 70 Jahren.

„Dass sich Österreicher und Österreicherinnen als sehr gute Autofahrer sehen, scheint ein Ausdruck von Routine, Erfahrung und subjektiver Sicherheit zu sein", sagt Wiener Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler.

Überprüfen lassen wollen die meisten ihre Fahrkünste aber lieber nicht, führte sie in der heutigen Pressekonferenz aus. 

Wenn es nämlich darum geht, das tatsächliche Fahrverhalten zw- - können - je besser, desto geringer die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls - per Telematik zu überprüfen und daran die Versicherungsprämien anzupassen, ist die Skepsis groß. 

Vor allem, so Wendler, geht es dabei dazum, dass Herr und Frau Österreicher spetisch sind, wenn es um die Bereitstellung persönlicher Daten geht.

Der "gläserne" Fahrer möchten nur wenige sein.

Wer fährt besser: Alt oder jung?

Nicht außer acht lassen darf man bei dem Thema das Alter. Denn: Jüngere bis 30 Jahre sind in ihrer Selbstbeurteilung etwas zurückhaltender als ältere Befragte, aber auch sie schätzen ihr Fahrkönnen als gut ein.

Wegzudenken ist das Auto kaum: Für fast zwei Drittel der Österreicher ist das Auto sowohl im privaten als auch beruflichen Alltag ein zentrales Fortbewegungsmittel. 

Abschaffung des Klimabonus trifft Junge

Allerdings spielt da auch Geld eine Rolle: Mehr als jeder Zweite meint laut Umfrage, durch die Streichung des Klimabonus, das eigene Mobilitätsverhalten überdenken zu wollen. 

Die Befragten geben an, dass sie mehr zu Fuß gehen, eher das Fahrrad oder E- Bike oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen werden. Besonders bei den 17- bis 30-Jährigen ist der Einfluss spürbar, während die Bereitschaft zur Veränderung bei Älteren deutlich geringer ist. „Die Abschaffung des Klimabonus wirkt wie ein Weckruf – vor allem für die junge Generation. Dennoch zeigt sich: Zwischen Bewusstsein und tatsächlichem Verhalten klafft eine Lücke, besonders dort, wo Alternativen zum Auto fehlen“, sagt Wendler.

Auch verkehrspolitische Maßnahmen sorgen regelmäßig für hitzige Debatten. Etwa ein mögliches Tempolimit von 30 km/h in Städten und Gemeinden: 37 Prozent befürworten es, 38 Prozent lehnen dies ab. Zustimmung kommt vor allem von Personen ohne Auto sowie Jüngeren, während Gegner vor allem höhere Staurisiken und Umweltbelastungen durch Stop-and-Go-Verkehr befürchten. 

Unentschlossen ist die Bevölkerung bezüglich der Erhöhung des Tempolimits auf Autobahnen auf 150 km/h: 41 Prozent der Befragten sprechen sich dagegen aus – je älter die Person, desto größer die Ablehnung. 

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