Stressfrei unterwegs: Strategien gegen Tränen im Kindersitz

Zusammenfassung
- Kinder weinen im Kindersitz aufgrund von Unzufriedenheit, Unbehagen und eingeschränkter Bewegungsfreiheit.
- Musik oder Hörspiele können beruhigen, und Snacks oder Spiele helfen gegen Hunger, Durst und Langeweile.
- Eltern sollten ruhig bleiben und geduldig auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen.
Es gibt Momente im Leben von Eltern, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Fahrten mit dem Auto etwa, bei denen das Nervenlevel der Mutter (oder des Vaters) so niedrig ist wie der Spritverbrauch eines E-Autos.
Dabei fängt meist alles gut an: Aber gerade, wenn man endlich alles zusammengepackt hat und im Auto sitzt, verwandelt sich der Kindersitz für den Nachwuchs urplötzlich in einen der unangenehmsten Orte des Planeten. Wie ein Tsunami bricht das anhaltende Weinen aus. Laut und nervenzährend.
Warum weinen Kinder also im Kindersitz?
Aber warum weinen manche Kinder also im Kindersitz? Während andere das Autofahren lieben oder dabei friedlich einschlafen? Die Antwort ist nicht ganz einfach: Es ist ein wohl multikausales Zusammenspiel aus Unzufriedenheit, körperlichem Unbehagen und einer gehörigen Portion „Ich will da jetzt sofort raus!“. Wichtiger als die Frage Warum? ist allerdings: Was kann man tun?
1. Der Kindersitz als Gefängnis?
Zuerst mal: Der Kindersitz fühlt sich für manche Kinder einfach an wie die reinste Freiheitsberaubung. Der Körper ist angeschnallt, die Sicht aus dem Fenster ist nicht immer ideal (je nach Auto – sorry, Zwergerl, bei uns gibt’s keine SUV-Geländewagen-Sicht), und was am meisten stört: Das Kind kann sich nicht richtig bewegen. Schon mal versucht, 30 Minuten wie ein Stock an der Taille festgezurrt zu verbringen? Eben.
Tipp 1: Achte darauf, dass der Kindersitz nicht nur sicher, sondern auch bequem ist. Und ja, auch wenn’s die Fahrzeit verlängert: Ab und zu eine kleine Bewegungs-Pause beim Fahren tut Wunder!
2. Die Geräusche und der „Mini-DJ“
Es ist ja schön, wenn Kinder "singen". Aber wenn man einen „Mini-Sänger“ in seinem Auto entdeckt, der unbedingt seine eigene Playlist abspielen möchte (meistens aus einem Ton, der einem defekten Alarmmeldesystem ähnelt), dann kann man versuchen, das mit anderer Musik zu übertönen. Probiere aus, was deinem Kind gefällt. Bei uns war es ABBA. In Dauerschleife...
Tipp 2: Nutze Musik oder Hörspiele, die das Kind beruhigen – es muss nicht immer die Kinderlieder-Playlist sein. Manchmal ist es der Klang von beruhigenden Naturgeräuschen oder ein Hörspiel, die den winzigen Frust in angenehme Wellen verwandelt. Den eigenen Geschmack sollte man hintanstellen, denn wer weiß: Vielleicht steht dein Kind ja auf Helene Fischer?
3. "Mama, ich will raus!"
„Wann sind wir zuhause!“, ist die Lieblingsfrage vieler etwas größerer Kinder nach zwei Minuten Fahrt. Da kann selbst eine halbe Stunde lang werden.
Tipp 3: Nutze die Fahrtzeit, um das Kind zu beschäftigen. Die Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder das Zählen von Lkw können helfen, die Zeit sinnvoll zu vertreiben. Und wenn alles andere scheitert, kann man immer noch mit einem simplen „Wir sind bald da, Geduld!“ versuchen.
4. Durst, Hunger, Langeweile – das Trio der Weinen-Auslöser
Klar, auch die Basics müssen stimmen: Manchmal weinen Kinder nicht, weil sie im Kindersitz sitzen, sondern weil sie hungrig, durstig oder einfach nur furchtbar gelangweilt sind.
Tipp 4: Denk an Snacks! Du kannst die Stimmung mit etwas Obst, Keksen oder – bei Bedarf – einem kleinen, rucksackfreundlichen Spielzeug aufheitern. Aber bitte, keine Spielzeuge, die in Sekundenbruchteilen zerlegt werden können! Du willst ja nicht, dass du während der Fahrt noch eine angstvolle „Hast du eh nichts verschluckt?“ – Diskussion führen musst.
5. Nicht vergessen: Ruhig bleiben!
Manchmal hilft auch einfach nur ein bisschen Entspannung. Klar, wir alle sind genervt, wenn das Weinen unerträglich wird, aber Kinder spüren, wenn wir selbst angespannt sind. Ein bisschen Ruhe von deiner Seite kann wahre Wunder wirken.
Tipp 5: Klingt banal, aber hilft: Atme tief ein, zähle bis drei und versuche, ruhig zu bleiben. Auch wenn du dich wie ein Uber-Fahrer fühlst, der nur noch das Ziel erreichen möchte, ohne dass der Fahrgast sein gesamtes Programm aufführt.
Fazit
Es gibt keinen Zaubertrick, um das Weinen im Kindersitz komplett zu verhindern. Aber mit den richtigen Maßnahmen und etwas Humor kannst du viele der Stressfaktoren entschärfen. Hilft alles nichts, dann sollte man vielleicht auf Öffis umsteigen. Wer weiß, vielleicht steckt im Nachwuchs ein wahrer Umweltschützer der Bahn- und Busfahren deutlich mehr liebt, als den Autositz.
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