Sparen und dennoch sicher unterwegs sein? Tipps für den DIY-Räderwechsel

ADAC
Reifen selbst wechseln - was man dabei beachten muss und welche Fehler gefährlich werden können.

Jahreszeitenwechsel - für Autofahrer eine wichtige Zeit. Denn: Zwei Mal im Jahr steht für meist der Räderwechsel an. Den Wagen dafür in die Werkstatt zu bringen ist keine billige Sache.  Daher übernehmen so mache den Wechsel selbst zu Hause. Doch wie sicher ist das? Fünf Tipps des ADAC, damit der Reifenwechsel klappt.

1. Das richtige Werkzeug

Grundsätzlich sollte für die Arbeiten bestimmtes Werkzeug vorhanden sein: Der ADAC rät zu einem hochwertigen Wagenheber mit ausreichend Traglast. Achtung: Die Wagenheber, die oft dem Ersatzrad im Kofferraum beiliegen, sind nur für Notfälle gedacht und sollten nicht für den saisonalen Räderwechsel benutzt werden. Zum Standard-Werkzeug gehören auch ein Unterstellbock, Radkreuz und Drehmomentschlüssel sowie eine Drahtbürste zum Reinigen der Radaufnahme.

2. Die Sichtkontrolle

Beim Räderwechsel sollte immer eine Sichtkontrolle aller Reifen auf mögliche Beschädigungen oder Verformungen und gleichmäßige Abnutzung stattfinden. Radschrauben oder -muttern sollten keine Schäden aufweisen. Die Gewinde der Schraubverbindungen und die Auflageflächen müssen sauber und frei von Rost sein. Wenn nicht, eignet sich eine Drahtbürste zur Reinigung. Gewinde sollten grundsätzlich nicht geschmiert werden.

Besonders wichtig: Bereits benutzte Reifen sollten auf Schäden überprüft werden.Gerne geht vergessen: Bei der Montage ist unter anderem auf die richtige Laufrichtung der Reifen zu achten. 

3. Der Luftdruck

Sind alle Räder mit dem in der Bedienungsanleitung vorgeschriebenen Drehmoment angezogen, muss unbedingt eine Kontrolle des Luftdrucks erfolgen. Der Luftdruck sollte nach Herstellervorgaben eingestellt werden.

Wichtig dabei: Nahezu alle modernen Fahrzeuge verfügen inzwischen über ein Reifendruckkontrollsystem. Es gibt zwei Varianten, die einfach zu unterscheiden sind: Bei dem passiven System wird der Reifendruck durch die Raddrehzahlsensoren überwacht. Im Bordcomputer wird lediglich eine Warnung angezeigt, sobald ein Reifen einen Druckverlust aufweist. Dieses System muss nach der Einstellung des Fülldrucks neu angelernt werden – dies geschieht meist über eine separate Taste oder über das Bordmenü.
Das aktive Luftdruckmesssystem hingegen arbeitet über einen Sensor, der in der Felge verbaut ist. Dieses System benötigt teilweise nach dem Räderwechsel eine neue Kalibrierung, die mit einem speziellen Gerät durchgeführt werden muss. Dieses gibt es meist für wenige Euro im Ersatzteilhandel oder im Internet und kann in der Regel auch von Laien bedient werden. Überprüfen lässt sich die richtige Kalibrierung im Bordmenü, dort ist bei aktiv messenden Systemen für jeden Reifen ein Luftdruckwert angegeben.

4. Aufmerksam fahren

Die ersten Kilometer nach dem Räderwechsel sollten Autofahrer immer besonders aufmerksam sein und nach 50 Kilometern alle Radschrauben oder Radmuttern auf das vorgeschriebene Anzugsmoment kontrollieren. Außerdem ist es wichtig auf mögliche Geräusche oder Vibrationen im Fahrzeug oder ungewohntes Fahrverhalten zu achten. Unter Umständen kann es sein, dass die montierten Reifen nachgewuchtet werden müssen und deshalb unrund laufen. Spürbar wird dies zum Beispiel durch ein Vibrieren im Lenkrad, wenn die Reifen auf der Vorderachse betroffen sind.

5. Im Zweifel lieber Profis engagieren

Generell rät der ADAC, dass der Räderwechsel nur von Personen erledigt werden sollte, die sich die Arbeit technisch auch zutrauen. Im Zweifelsfall – und um hohe Werkstattkosten zu vermeiden – lohnt es sich, mehrere Angebote von kleinen, regionalen Werkstätten einzuholen. Oftmals sind hier die Preise etwas niedriger als in der Fachwerkstatt des Herstellers.

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