Seat, BMW, Ford: Für diese Marken und Modelle ist jetzt bald Schluss

Der SEAT Leon Sportstourer kombiniert viel Platz mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung, neuester Technik und nicht zuletzt einem überzeugenden Design - dennoch will VW Seat auf auslaufen lassen.
Warum Seat Cupra weichen muss und welche fünf Auslauf-Modelle besonders vermisst werden.

Ende August meldete man noch erfreut, dass der Seat Leon Sportstourer zum „Familienauto des Jahres 2023“ gewählt wurde.

Anfang September folgte die Hiobsbotschaft: Volkswagen lässt seine Marke Seat auslaufen - 70 Jahre nachdem 1953 das erste Auto, der Seat 1400, produziert wurde. Seit 1986 gehört die Sociedad Española de Automóviles de Turismo zum VW-Konzern. VW-CEO Thomas Schäfer verkündete die Nachricht auf der IAA in München.

Der Grund für die Entscheidung: Ein Imageproblem von Seat. Zukunftshoffnung ist Saet Tochter Cupra, die deutlich erfolgreicher unterwegs ist: Cupra verkauft sich international besser und und gilt als die am schnellsten wachsende Automarke Europas. Es sei "unwirtschaftlich", sowohl in Seat als auch in Cupra als Mainstream-Marken zu investieren. Das Gewinnpotenzial für Cupra sei letztlich weitaus größer, erklärte der VW Boss.

Ganz unerwartet kam die Sache nicht, denn die Gerüchte-Küche tuschelt schon länger. Aber nicht nur im VW Konzert räumt man auf, auch andere Unternehmen sortieren fleißig Modelle aus. Vor allem für Vans schaut es düster aus.

Seat, BMW, Ford: Für diese Marken und Modelle ist jetzt bald Schluss

Vans sind zu Zeit nicht gefragt: Bei BMW muss der 2er Gran Tourer endgültig aus dem Modellprogramm.

1) Ford Fiesta (ab 1976) Das Ende einer Legende - am 7. Juli 2023 rollte der letzte Ford Fiesta in Köln vom Band. Nach weltweit über 20 Millionen Fahrzeuge der Baureihe. Der Fiesta war nicht nur erfolgreich, sondern auch leicht feministisch: Der Ford Fiesta Ladies-Cup von 1982 bis 1986 war die erste deutsche Rennserie nur für Frauen. Nachfolger des Klassikers wird ein elektrischer Crossover. Auch der Edge, Galaxy, GT und Mondeo sind Auslaufmodelle.

2) Der BMW 2er Gran Tourer (ab 2015)  Familien-Vans haben es derzeit nicht leicht. Und so kommt es wenig überraschend, dass BMW mit dem 2015 eingeführten BMW 2er Gran Tourer (F46)  sein dienstältestes Modell aus dem Portfolio wirft. Schade! Sieben Sitze so kompakt gibt es selten. Man hofft auf einen Nachfolger. Übrigens: Auch der i3, legendäres und seiner Zeit voraus seiendes Carbon-Elektroauto, das bis heute modern aussieht, wird eingestellt.

3) Der Citroen C4 Picasso/Space Tourer (ab 2006) Und noch ein Familien-Van, den man derzeit noch recht häufig - meist vollgepackt mit Kindersitzen - sieht.  Nun ist der Picasso vom Erfolgsmodell zum Auslaufmodell geworden. Mit ihm endet eine fast 30 Jahre währende Ära von Citroen-Vans, die 1994 mit dem C8 begann. Weitere Vans auf der Auslaufmodell-Liste sind VW Sharan, VW Golf Sportsvan, Seat Alhambra, Ford S-Max, Ford Galaxy und Dacia Lodgy.

4) Renault ZOE (ab 2012) Sie war für so manche eine erste Bekanntschaft mit Stromern. Die erste Generation  basierte auf der Plattform des Clio IV, die 2019 präsentierte zweite Generation auf der des Clio V. Gerade die Neuauflage patzte aber beim Euro-NCAP Crashtest 2021: Die Bewertung waren Null Sterne. Auch der Talisman, Scenic und Twizy werden eingestellt. Erfreulich: Als Nachfolgemodell der Zoe präsentiert man die elektrische Neuauflage des legendären R5.

5) Der Audi R8 (ab 2006) 2006 meldete man, dieser Sportwagen katapultiere Audi in eine neue Umlaufbahn. Allerdings gab es schon damals kritische Stimmen. Ist dieser Wagen nur ein Schönling, der es aber in Wahrheit nicht so mit der Schnelligkeit hat? Auch für den Audi TT (ab 1998) ist es vorbei.

Wie es bei Seat weitergeht? Laut Berichten wird man nach dem Ende der aktuellen Generationen keine neuen Fahrzeuge mehr herstellen. Man arbeite aber noch an der Überarbeitung der Baureihen Ibiza und Arona und will bis 2030 Autos - Verbrenner und Plug-in-Hybriden  -  bauen. Für den Ateca und Tarraco könnte es schon früher vorbei sein, der ab 2024 überarbeitete Leon kommt möglicher Weise als Cupra Leon auf den Markt.

Es gibt aber Hinweise darauf, dass Seat als Mobilitätsdienstleister, wie etwa Renaults Mobilize, erhalten bleibt. Einen elektrischen Roller - MÓ -  hat man breits im Portfolio.

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