Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo: Der stärkste aller Taycans

Vierzehn verschiedene Taycan-Varianten zählt der geschulte Porsche-Blick. Der Taycan Turbo S Sport Turismo ist „latest and greatest“ – 460 kW (626 PS) bringt der Elektrosportwagen auf die Straße, 560 kW (762 PS) im Overboost-Modus. Das maximale Drehmoment liegt bei 1050 Nm – das zieht, von Null auf 100 in schnellen 2,8 Sekunden. Klingt kolossal und ist es auch.

Der Porsche Sport Turismo liegt zwei Zentimeter tiefer als der Cross Turismo. Er ist ein feines, leises Rennpferd (nur nicht im Sport-Plus-Modus, da röhrt er synthetisch), das man nicht zähmen muss. In ihm steckt die gesamte Ingenieurskunst aus Zuffenhausen: das Fahrwerk 1A, die Bremsanlage zum Niederknien, die Lenkung staff abgestimmt. Insgesamt besticht der Taycan Turbo S Sport Turismo mit atemberaubender Fahrruhe und einer Ausstattung, die es in sich hat. Gut, bei über 200.000 Euro Gesamtpreis darf man sich einiges erwarten – und bekommt auch reichlich geboten. Wiewohl man zugeben muss, dass sich all diese Eckdaten jenseits der normalen Autowelt bewegen.

Große Klasse

Inspiriert vom Panamera Sport Turismo führt der neue Taycan Sport Turismo das Konzept des fünftürigen Sportwagens in die vollelektrische Zukunft. Mit großer Heckklappe, viel Platz im Kofferraum, Kopffreiheit hintne, Seitenschwellern, 21-Zoll-Rädern. Das Porsche Active Suspension Management und die adaptive Luftfederung unterstreichen den Sportwagen-Look. Und das Fahrgefühl: es geht gemütlich dahin, der Porsche kennt den Untergrund, gleitet ruhig und kraftvoll auf der Autobahn. Auf kurvigen Landstraßen spielt er sein gesamtes Können aus. Der 2,4-Tonnen-Wagen pickt auf der Straße, legt sich souverän in Kurven, gleicht Bodenwellen aus. Da gibt es kein Schaukeln, kein Wanken. Er beschleunigt rasant aus den Kurven – fast hat man das Gefühl, es ginge ewig hinauf. All das spielt sich herrlich leise ab, es gibt kaum Windgeräusche auch bei hohen Geschwindigkeiten.

Im Inneren dominiert die sportive Porsche-Atmosphäre. Alcantara auf dem beheizten Lenkrad, umschmeichelnde Ledersitze, drei Displays, sogar eines für den Beifahrer. Hinten gibt’s im Sport Turismo reichlich Platz für zwei, auch für größer Gewachsene. Und auf Isofix hat man nicht vergessen.

Ein Wermutstropfen trübt die überbordende Fahrfreude: Wir hatten gröbere Software-Probleme beim Fahren, auch das Aufladen und die Handy-Verbindung waren wiederholt fehlerhaft. Kann nur ein Einzelfall sein – Porsche analysiert derweil. Wohl ein Vorserien-Phänomen.