BMW-Chef Oliver Zipse geht: Wer ist Nachfolger Milan Nedeljković?
Am 14. Mai 2026 übernimmt Milan Nedeljković die Leitung der BMW AG. Der bisherige Produktionsvorstand löst damit Oliver Zipse ab, der den Konzern seit 2019 führte. Mit Nedeljković rückt erstmals seit Jahren wieder ein Manager an die Spitze, der seine Karriere fast vollständig innerhalb des Unternehmens aufgebaut hat.
Vom Trainee zum Konzernchef
Nedeljković wurde 1969 im serbischen Kruševac geboren. Nach der Matura zog er nach Deutschland und studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen, später mit Studienaufenthalt am MIT in Cambridge. Seine Promotion schloss er an der TU München im Bereich Umformtechnik und Gießereiwesen ab.
Bereits 1993 trat er als Trainee bei BMW ein. Zwischen 1994 und 1999 war Nedeljković in der Karosseriebau- und Presswerksplanung tätig, danach folgten Führungspositionen in mehreren Werken. Im englischen Oxford leitete er ab 2006 die lackierte Karosserie im MINI-Werk, später verantwortete er Montage und Werkleitung in Leipzig. Von 2015 bis 2018 stand er an der Spitze des Stammwerks München, einem der größten und bedeutendsten Produktionsstandorte des Konzerns.
2018 übernahm Nedeljković zusätzlich die Unternehmensqualität, im Oktober 2019 folgte der Wechsel in den Vorstand. Seitdem trägt er die Verantwortung für ein globales Produktionsnetzwerk mit Standorten in rund 15 Ländern sowie mehreren zehntausend Beschäftigten. Mit der Ernennung eines langjährigen Insiders setzt BMW laut eigenen Angaben auf "Kontinuität und industrielle Kompetenz". Der Aufsichtsrat hebt strategischen Weitblick, Umsetzungsstärke und unternehmerisches Denken hervor. Sein Vertrag als Vorstandsvorsitzender läuft zunächst bis 2031.
Der iX3 ist BMWs erstes Modell der "Neuen Klasse".
Rückblick: Zipses Amtszeit
Nedeljković übernimmt das Amt von Oliver Zipse, der seit Sommer 2019 an der Spitze der Bayerischen Motorenwerke steht und den Konzern durch eine Phase außergewöhnlicher Unsicherheit führte: Pandemie, Lieferkettenprobleme, geopolitische Spannungen und wandelnde Märkte machten schnelle Reaktionen notwendig. Gleichzeitig setzte Zipse neue Weichen für die Zukunft. Unter seiner Führung wurden zentrale Entscheidungen zur Elektromobilität getroffen, darunter die strategische Neuausrichtung auf die "Neue Klasse" – eine Modellgeneration, die momentan schrittweise in Serie geht. Zipses Amtszeit endet regulär mit der Hauptversammlung 2026 und dem Zeitpunkt, an dem die ersten Fahrzeuge der neuen Plattform bereitstehen und die Serienumstellung weltweit beginnen soll.
Was auf Nedeljković zukommt
BMW befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Wandel: Die Neue Klasse steht für eine völlig neue Fahrzeugarchitektur, Software-Integration, ressourcenschonende Fertigung und konsequent elektrifizierte Antriebe. Werke werden umgerüstet, Produktionsprozesse digitalisiert, Lieferketten neu geordnet. Die Wahl eines Produktions- und Qualitätsexperten als neuer CEO kann aus Sicht von BMW daher als naheliegende Wahl gesehen werden.
Gleichzeitig verschärft sich der internationale Wettbewerb. Hersteller aus China und den USA drängen mit niedrigen Kostenstrukturen und hoher Softwarekompetenz auf die Märkte. Europäische Hersteller sehen sich im Gegenzug gezwungen, Effizienz, Innovationsgeschwindigkeit und Produktqualität weiter zu erhöhen. Eine weitere Herausforderung betrifft die Versorgung mit Rohstoffen, die Stabilität globaler Handelsbeziehungen und zunehmend strenge Umweltregularien in wichtigen Absatzmärkten.
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