Batterierohstoffe für E-Autos: Wie abhängig ist Europa bereits?
Zusammenfassung
- Europa ist bei Batterierohstoffen und deren Verarbeitung, insbesondere bei seltenen Erden und Permanentmagneten, stark von China abhängig.
- Langfristige Strategien wie Investitionen in alternative Lieferketten und die Forcierung des Batterierecyclings sind entscheidend, um die Abhängigkeit zu verringern.
- Recycling und Second-Life-Anwendungen werden als Schlüssel gesehen, um den Rohstoffbedarf nachhaltiger und unabhängiger zu decken.
Gerhard Meister - Group Vice President, Business Unit Electrification der AVL List GmbH
Markus Gerschberger, Logistikum FH OÖ
"Der Rohstoffabbau ist unsere geringste von den großen Sorgen. Viel mehr Abhängigkeit besteht in der Verarbeitung von Rohstoffen und vor allem auch seltenen Erden. Hier sieht man die Abhängigkeiten von China im Bereich der Permanentmagente. Die Abhängigkeit liegt speziell in der Verarbeitung und Fertigung, weniger im Abbau. Somit verschärft sich das Problem, da häufig auch die Technologie für Verarbeitung und Fertigung fehlt - wir sind rund 5-10 Jahre hinter China. Und: China hat hier Technologieexportverbote auferlegt."
Andreas Reinhardt, Vorsitzender des BEÖ – Bundesverband Elektromobilität Österreich
"Europa ist bei wichtigen Materialien wie Lithium, Nickel und Graphit derzeit stark von China abhängig. Recycling gilt daher als Schlüsselstrategie: Bis 2035 könnten laut Fraunhofer ISI bis zu 30 Prozent des Batterie-Rohstoffbedarfs aus recyceltem Material gedeckt werden. Aus Sicht des BEÖ entwickelt sich die Batterietechnologie in Europa in Richtung nachhaltigerer und ressourcenschonender Lösungen. Recycling wird hier in der Zukunft zum entscheidenden Faktor: Projekte wie „Car2Flex“ im Rahmen des Green Energy Labs erproben Second-Life-Anwendungen und bidirektionales Laden, um Batterien länger nutzbar zu machen und den Rohstoffkreislauf zu schließen."
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