Die neuen Naked Bikes - Von Purismus kann keine Rede sein

Die neuen Naked Bikes - Von Purismus kann keine Rede sein
Spannende News in allen Preis- und Hubraumsegmenten – und neue Freiräume in der Interpretation eines klassischen Themas

Auch wenn Reiseenduros weiterhin boomen und nostalgische Retro-Modelle viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen – die beliebteste Motorradkategorie in Österreich sind weiterhin die Naked Bikes. Diese Urform des Motorrads wird auch 2022 nichts von seiner Popularität einbüßen, soviel lässt sich getrost bereits vor Saisonbeginn behaupten. Der Grund: Viele neue oder stark modifizierte Modelle decken ein breites Spektrum an Bedürfnissen ab – vom starken High-Performance-Bike bis zum braven Alltagsgerät in der A2-Klasse.

Nicht zuletzt kommt auch hier die Crossover-Szene in Schwung: Straßen-Spezialisten, die kraft ihrer Form und Ausrichtung die Grenzen zwischen den Segmenten überschreiten.

Moto Guzzi V100 Mandello

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Ein gutes Beispiel dafür ist das verspätete Geschenk der Marke an sich selbst und all ihre Fans zum 100. Geburtstag. Die V100 besitzt nämlich die Kontur eines Naked Bikes, bietet allerdings eine kleine Scheibe, die noch dazu – einmalig in dieser Liga – elektrisch verstellbar ist. Damit schlägt die V100 Mandello eine Brücke zu Sporttourern.

Die elektrifizierte Scheibe ist freilich nicht das einzige Highlight des von Grund auf neuen Modells. Aufsehen erregt auch ein innovatives System der adaptiven Aerodynamik: Zwei in die Tank-Flanken integrierte Deflektoren klappen bei höherer Geschwindigkeit automatisch aus und verbessern damit den Windschutz für die Fahrerin oder den Fahrer.

Völlig neu wurde auch der Motor mit weiterhin quer liegenden Zylindern konstruiert; der Kardanantrieb blieb erhalten, sonst jedoch kein Stein auf dem anderen. Die neuen Eckdaten lauten: Wasserkühlung, Vierventiltechnik mit DOHC-Zylinderköpfen, 1042 Kubikzentimeter, 115 PS. Erstmals bei Guzzi kommen auch ein Quickshifter und dank 6-Achsen-Sensorbox auch modernste Assistenzsysteme zum Einsatz.

Der epochale Neustart der alten Dame vom Comer See erfolgt leider erst zur Jahresmitte, ein Preis ist daher noch offen.

Yamaha MT-10

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In die Klasse der Performance-Bikes fällt Yamahas Naked-Flaggschiff, das heuer in zweiter Generation erscheint. Die Maske wurde noch grimmiger, der Motor – nun natürlich Euro-5-konform – modifiziert und leistet nun 166 PS. Ins Spiel bringt Yamaha auch modernste Assistenzsysteme, einen serienmäßigen Quickshifter und ein TFT-Display, das seine Ursprünge in der legendären R1 hat. Kleiner Haken: Durch all die Modifikationen steigt das Gewicht um elf auf 212 Kilo.

Das Standardmodell kostet 18.699 Euro, die ab Juni erhältliche SP-Version mit semiaktivem, elektronischem Fahrwerk 21.399 Euro.

KTM 1290 Super Duke R Evo

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Ein solches semiaktives Fahrwerk bietet auch das „Beast“ aus Mattighofen in der neuen Evo-Version. Standardmäßig lässt sich dieses aufwendige Fahrwerk in drei Dämpfungsmodi justieren, zusätzlich kann man die hintere Vorspannung per Knopfdruck ganz präzise in zehn Stufen anpassen.

Wer noch mehr will, ordert das Suspension-Pro-Paket, das weitere drei Settings freischaltet. Damit sollte der Großherzog den Spagat aus Rennstrecke und Landstraße noch perfekter beherrschen als bisher. Der Preis für die 180-PS-Missile: 24.099 Euro.

Ducati Multistrada V4 Pikes Peak

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Noch deutlich teurer ist eine weitere Neuheit, die die Grenzen der Naked-Bike-Klasse durchbricht. Abstammend von der im vergangenen Jahr eingeführten Reiseenduro ist die Pikes Peak mit ihren 17-Zoll-Rädern und minimaler Verkleidung ein Crossover aus mehreren Gattungen – und unterm Strich ein völlig eigenständiger Player in seinem eigenen Revier.

Als Antrieb fungiert der 170 PS starke V4 mit seinen Genen in der MotoGP, Auch sonst zeigt die Pikes Peak eine erlesene Ausstattung: Schmiederäder, Einarmschwinge, volles Elektronikpaket, ein elektronisches Öhlins-Fahrwerk, Titan-Auspuff, viel Carbon und dank Front- und Heckradar sogar einen adaptiven Tempomaten und einen Totwinkel-Warner. Der Preis für das Komplettpaket: 34.295 Euro.

Ducati Streetfighter V2

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Die zweite Ducati-Neuheit wurde hingegen punktgenau für dieses Segment geschneidert: die Streetfighter V2. Sie kombiniert den Look ihrer erfolgreichen großen Schwester mit dem 955-ccm-V2-Superquadro (bekannt aus der Panigale V2), der sich mit 153 PS auch nicht gerade brustschwach zeigt.

Mit 200 Kilo vollgetankt zählt die Bellezza zu den leichteren Bikes in diesem Segment. Dazu gibt’s das volle Elektronik-Paket, allerdings auch ziemlich happige Werte im Bereich des Verbrauchs und des Standgeräuschs. Mit 19.895 Euro ist die Duc kein Schnäppchen.

Kawasaki Z900 SE

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Deutlich günstiger kommt man mit der neuen SE-Version der 125 PS starken Z900 davon: 12.299 Euro. Für 1.600 Euro Aufpreis auf das Basismodell – immerhin die beliebteste Kawa in Österreich – erhält man hochwertigere Komponenten im Bereich des Fahrwerks: etwa ein Öhlins-Federbein mit Handrad sowie bisskräftigere Brembo-Bremsen samt Stahlflexleitungen vorne.

Honda CB500F

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Last, but not least: Honda verbessert einmal mehr einen Dauerbrenner im Programm. Die mit 48 PS im A2-Segment angesiedelte CB500F erhält eine neue Upside-down-Gabel, eine deutlich verbesserte Bremsanlage (jetzt mit zwei Scheiben vorne) und zahlreiche Modifikationen im Detail, etwa leichtere Felgen.

Aufwertungen erhielten übrigens auch die Schwestermodelle der unverkleideten F: die sportliche CBR500R und die abenteuerlustige CB500X. Die Preise für die Halbliterklasse starten bei 6.790 Euro.

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