Der Weg durch den Ladebox-Dschungel

Der Weg durch den Ladebox-Dschungel
Wer ein E-Auto fährt, hat es leichter mit eigener Wallbox. Welche ist gut?

Absolut gesehen sind auf Österreichs Straßen schon jede Menge Elektroautos unterwegs: Mit dem Stichtag 31. März 2021 waren genau 50.574 zugelassen. Prozentuell gesehen ist die Zahl etwas weniger beeindruckend: Ein winziges Prozent von den rund 5,1 Millionen zugelassenen Pkw in diesem Land fahren rein elektrisch.

Wer eines hat und nicht ständig planen möchte, wann er sein E-Auto bei einer der 5.348 öffentlichen Ladestationen aufladen kann, kommt um eine eigene Wallbox nicht herum. Nicht nur, weil die Ladeprozedur dann flexibel ist. Zu Hause laden ist zudem erheblich günstiger. Doch welche ist die Richtige?

Verschiedene Arten

Wandladeboxen sind mit einphasigen und mit dreiphasigen Anschlüssen zu haben. „Die Einphasigen werden nicht mehr wirklich vertrieben“, sagt ÖAMTC-Experte Markus Kaiser. Üblicherweise werden dreiphasige Wallboxen installiert, die bis zu 22 kW liefern können. Mit einer solchen wird auch die Ladezeit überschaubar. Ein leerer 40 kWh-Akku braucht bei einer Ladeleistung von 2,3 kW rund 17 Stunden bis er voll ist und mit 3,7 kW immer noch elf Stunden. Mit 11 kW braucht er nur noch 3,5 Stunden und mit 22 kW nur mehr rund zwei Stunden.

Genehmigung

Ob die Installation einer Ladebox genehmigungspflichtig ist, hängt vom Bundesland und vom Stromnetzbetreiber ab. „In Niederösterreich zum Beispiel muss man eine 3,7-kW- oder 11-kW-Box dem Betreiber eigentlich nicht melden, alles darüber jedenfalls. Doch auch bei 11 kW wollen die Betreiber, dass es gemeldet wird, weil es eine enorme Mehrbelastung darstellt“, so Kaiser.

In einem Mehrparteienhaus ist die Lage schon komplizierter. Da müssen in den allermeisten Fällen alle Eigentümer zustimmen. Mit einer Ausnahme: Eine einphasige Wandladestation mit maximal 3,7 kW Ladeleistung darf auch ohne Zustimmung aller anderen Eigentümer installiert werden. „Ein Freibrief ist das jedoch auch nicht“, sagt Kaiser. In jedem Fall solle man die Hausgemeinschaft und die Hausverwaltung involvieren. Stimmen die übrigen Wohnungseigentümer der Installation nicht zu, kann man die Bewilligung dafür vor dem Bezirksgericht einholen.

Förderungen

Die Errichtung einer Wandladestation für die eigenen vier Wände wird in Österreich durchaus großzügig gefördert: Pro Ladebox erhalten Ein- oder Zweifamilienhäuser derzeit 600 Euro Förderung. Aber auch für Mehrparteienhäuser gibt es saftige Zuschüsse: Für Einzelanlagen liegen sie bei 900 Euro, für Gemeinschaftsanlagen bei 1.800 Euro. Beantragt und ausgezahlt werden die Förderungen vom Umweltministerium (BMK).

Die beste Box war die TX-1000, vertrieben von der österreichischen Firma Kostad. „Mit rund 1100 Euro ist das Modell zwar relativ kostspielig, allerdings erhält man dafür auch eine umfangreiche Ausstattung und eine gute App“, fasst der ÖAMTC-Experte Markus Kaiser zusammen. Die TX-1000 bekommt bald einen  Nachfolger

Mittelfeld
Die Vestel EVC04-AC11SW-T2P (800 Euro) und der Volkswagen ID.Charger Connect (700 Euro) sind günstig  und „gut“.  Mit der Note „gut“ wurde auch die hestoc electrify eBox wr30 beurteilt. Ein „genügend“ kassierte die  Wallbox Pro Connect 11 kW von Stark-In-Strom.de 

Nicht genügend
Die EVBox Elvi, fällt mit „nicht genügend“ durch.  Grund: „In einer unserer Testreihen hat die Fehlergleichstrom-Überwachung nicht ausgelöst, was ein grober Sicherheitsmangel ist und zu einer echten Gefahr für den Nutzer werden kann“, so Kaiser. Mittlerweile wird eine neuere Version angeboten

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