So fährt sich der Suzuki Vitara als Elektroauto

Zusammenfassung
- Suzuki bringt mit dem e Vitara ein kompaktes Elektro-SUV auf den Markt, das gemeinsam mit Toyota entwickelt wurde und in Indien produziert wird.
- Der e Vitara bietet zwei Akku-Varianten (49 kWh und 61 kWh), wahlweise mit 2WD oder 4WD, und erreicht laut WLTP bis zu 428 Kilometer Reichweite.
- Im ersten Fahrtest überzeugt der e Vitara mit guter Bedienbarkeit, praktischen analogen Bedienelementen und ordentlichem Platzangebot, kleinere Schwächen zeigen sich bei Kopffreiheit und Rückfahrkamera.
Der Name Vitara ist in der Automobilwelt wohlbekannt. Seit Ende der 1980er gibt es den Suzuki, der sich im Laufe der Jahre vom kompakten Geländewagen zu einem SUV entwickelt hat. Suzuki wollte mit dem ersten Vitara die Lücke zwischen den großen, robusten Offroadern und den Pkw der Mittelklasse schließen. Dem Dreitürer folgte 1991 der 5-Türer und ab 1998 gab es den Grand Vitara.
Es kommt nicht überraschend bzw. ist ein cleverer Schachzug von Suzuki, den Namen Vitara auch an das erste globale Elektroauto der Marke weiterzureichen: e Vitara heißt das entsprechende Auto, das aber freilich ein komplett eigenständiges Modell ist und keine elektrifiziere Version des bestehenden Vitara.

Suzuki hat die Entwicklung des elektrischen Vitara auch nicht allein gestemmt, sondern sich mit Toyota zusammengetan. Auf derselben Basis baut Toyota den neuen Urban Cruiser. Vom Band läuft der e Vitara in Suzukis Werk in Gujarat in Indien.
Erster Eindruck vom Auto: Die Suzuki-Designer haben eine stimmige Linie gefunden und mit einer Länge von 4,27 Meter fällt er in die beliebte Kategorie Kompakt-SUV. Innen wirkt der Suzuki mit seinen verwendeten Materialien durchaus gut gemacht, die Blende, die sich über die ganze Breite des Armaturenträgers zieht, ist im Softtouch-Look gestaltet (ob man das in braun will, bleibt Geschmackssache). Darüber hat man zwei Bildschirme, wobei der rechte Schirm fürs Infotainment mit 10, 1 Zoll eher kompakt ausfällt (wenn man die Bildschirme anderswo kennt), aber er erfüllt seinen Zweck.

Positiv ist, dass man für viele Funktionen analoge Schalter und Drehregler verwendet - zum Beispiel fürs Audiosystem oder die Klimatisierung. Einen großen, edel wirkenden Drehregler hat man zwischen den Sitzen, um die Fahrstufen zu wählen - rundherum sind auch hier analoge Bedienelemente - z.B. für den Trial-Modus, wenn man ins Gelände will.

Zwei Akkugrößen
Die Basis für das Auto nennt Suzuki Heartect-e und sie wurde speziell für BEV entwickelt. Wahlweise kann man den e Vitara mit einem 49-kWh- oder einem 61-kWh-Akku (beides Lithium Eisenphosphat) bekommen. Den kleinen Akku gibts nur als 2WD, der große Akku ist in Verbindung mit 2WD oder 4WD zu haben. Im Fall des 49-kWh-Akkus leistet der Elektromotor 106 kW, mit großem Akku hat man 128 kW bzw. im Fall des 4WD 135 kW Leistung. Der 4WD nutzt Suzukis Allgrip-e- Allradsystem und verfügt über einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse.
Wie weit kommt man? Der kleine Akku soll laut WLTP 344 Kilometer schaffen, der große 426 Kilometer bzw. 395 Kilometer beim Allradler. Positiv auf die Reichweite soll sich auch die Wärmepumpe auswirken, die Suzuki im e Vitara verbaut.
Wir hatten Gelegenheit, den Suzuki e Vitara im Rahmen des Tannistests für das Car of the Year erstmals zu fahren. Dabei hinterließ der elektrische Suzuki einen rundum stimmigen Eindruck, die Fahrleistungen passen zum Auto und die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Die Exaktheit der Lenkung passt ebenso fein und wechselt man in den Sportmodus reagiert sie noch einen Tick schneller. Und wenn man nervige Assistenzsysteme ruhig stellen wird, geht das über einen programmierten Shortcut-Modus.

Auf den hinteren Sitzen lässt es sich ebenso gut aushalten. Was die Beinfreiheit betrifft, so profitiert der Suzuki von einer längs verschiebbaren Rücksitzbank. Bei der Kopffreiheit könnte es für Großgewachsene bald einmal eng werden. Auch das Kofferraumvolumen ist gut. Unter dem Ladeboden hat man noch ein Kellerabteil, um z.B. das Ladekabel zu verstauen. In Zahlen heißt das: Mindestens hat man ein Kofferraumvolumen von 238 Liter, bei umgelegten Sitzen sind es 1052 Liter.
Was ist uns bei der ersten Testfahrt noch aufgefallen? Dass es noch Autos gibt, die keine elektrische Heckklappe haben. Und, dass das Kamerabild von der Rückfahrkamera noch verbesserungswürdig ist.
Der Suzuki e Vitara soll noch im Laufe des Herbstes bei uns starten. Einen Preis hat Suzuki noch nicht genannt. Zum Vergleich: Der Toyota Urban Cruiser startet bei 35.990 Euro, den klassischen Vitara bekommt man für 25.990 Euro.
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