Wie Polestar in den USA um vergrämte Tesla-Kunden buhlt

Der Polestar 3 wird auch in einem Werk in den USA gebaut
Zusammenfassung
- Polestar bietet Tesla-Besitzern in den USA beim Kauf eines Polestar 3 einen Preisnachlass von bis zu 20.000 US-Dollar.
- Polestar's Strategie zielt darauf ab, von der Unzufriedenheit der Tesla-Kunden mit Elon Musks Rolle in der Trump-Regierung zu profitieren.
- Der Polestar 3 wird in den USA produziert, um Zölle zu vermeiden, und die Verkaufsstrategie zeigt bereits positive Resonanz.
Dass viele Tesla-Kunden aktuell nicht glücklich sind, so ein Auto zu fahren, hat in den vergangenen Monaten bereits für Schlagzeilen gesorgt. Grund ist die Rolle von Firmenchef Elon Musk in den neuen Trump-Regierung.
Nun reagiert Polestar in den USA auf die Verärgerung der Tesla-Kundschaft und lockt mit entsprechenden Angeboten. Polestar bietet den Kunden bereits einen Preisnachlass von bis zu 15.000 Dollar im Rahmen der Polestar Clean Vehicle Initiative. Kunden, die nachweisen können, dass sie derzeit einen Tesla besitzen oder geleast haben, können zusätzlich einen Nachlass von 5.000 Dollar in Anspruch nehmen, wenn sie einen Polestar 3 kaufen. Macht in Summe eine mögliche Preisreduktion von 20.000 Dollar.
„Wir haben Ende Februar eine Pilotkampagne gestartet. Aufgrund der positiven Resonanz haben wir für März eine neue Kampagne gestartet. Eine ähnliche Kampagne läuft derzeit für April“, erklärte ein Polestar-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Polestar 3 wird (neben China) auch in einem Volvo-Werk in South Carolina produziert. Damit fällt man nicht unter die von Donald Trump verordneten Zölle für Importfahrzeuge. Polestar reiht sich in die Schar der Autohersteller ein, die um Marktanteile kämpfen, während Käufer in den USA oftmals danach trachten, sich noch ein neues Auto zu sichern, bevor es aufgrund höherer US-Zölle zu einem möglichen Preisanstieg kommt, berichtet Reuters.
Gleichzeitig versucht man bei Polestar die Produktionskapazität im US-Werk zu erhöhen, um weniger abhängig von China zu sein.
Offensichtlich funktioniert die Eroberungsstrategie bei Polestar und man bestätigt, dass frühere Kampagnen positiv verlaufen seien. „Die Zahlen sprechen für sich. Diese Woche gab es einige der bestellstärksten Tage für den Polestar 3, und die Resonanz auf unser Tesla-Eroberungsangebot war unglaublich“, sagte Jordan Hofmann, Polestars Vertriebsleiter in den USA, vor einem Monat in einem LinkedIn-Beitrag. Das Unternehmen nannte keine weiteren Details und bezifferte die Auswirkungen der vorherigen Aktion nicht.
Polestar ist im heurigen Jahr grundsätzlich erfolgreich unterwegs. Weltweit hat man im ersten Quartal 2025 rund 12.304 Fahrzeuge verkauft. Dies entspricht einem Plus von 76 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024. Noch deutlicher ist das Plus, was den österreichischen Markt betrifft. Während der Markt für Premium Elektrofahrzeuge hier zu Lande ein Minus von 8 Prozent aufweist, hat Polestar seine Fahrzeugzulassungen im ersten Quartal 2025 um 104 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 gesteigert. Damit wächst Polestar dreimal so stark wie der Elektro-Gesamtmarkt, der um 31 Prozent zugelegt hat.
Mittlerweile ist auch der amerikanische Elektroauto-Hersteller Lucid auf den Zug aufgesprungen und gewährt Tesla-Kunden einen Rabatt von 4.000 Dollar.
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