Dacia wird groß: Was kann der neue Bigster zum Kampfpreis?

Zusammenfassung
- Dacia führt mit dem Bigster ein neues Modell im oberen SUV-Segment ein, das sich durch markantes Design und Geräumigkeit auszeichnet.
- Der Bigster bietet ein Hybrid-Antriebssystem und kann in der Stadt bis zu 80 % der Zeit im Elektromodus fahren.
- Der Preis für den Bigster startet bei 23.990 Euro, was die erschwingliche Strategie der Marke unterstreicht.
Wenn Dacia ein neues Auto kreiert, regiert der Sparstift. Jeder Einzelteil muss die harten budgetären Vorgaben erfüllen, jeder Türgriff und jede Leiste ins enge Korsett eines „Budgetcars“ passen. Dafür ist Dacia berühmt, dafür kaufen und lieben die Kunden die Marke. 10.772 Dacia wurden 2024 in Österreich neu zugelassen, ein Marktanteil von 4,2 Prozent und eine satte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Verkaufsschlager ist der Sandero, Dacias Kleinster, den es schon ab 12.490 Euro gibt. Auch der Duster ist mit 3.696 neu zugelassenen Einheiten ein Verkaufshit.
Jetzt wird Dacia groß. Das Credo „bezahlbar und effizient“ bestätigt die Marke auch bei seinem neuesten Modell. Es trägt den klingenden Namen „Bigster“ und ist eben das – der nunmehr größte in der Flotte. Mit 4,57 Meter Länge (+23 cm im Vergleich zum Duster), 1,81 Meter Breite, 1,71 Meter Höhe (5 cm mehr als der Duster) und 2,7 Meter Radstand steht der Bigster satt auf der Straße.

Das Kofferraumvolumen konnte auf 667 Liter gesteigert werden (150 Liter mehr als beim Duster), insgesamt beeindruckt das Fünfsitzer-SUV mit seiner Geräumigkeit, auch in den beiden Sitzreihen. Ja, da wäre sich auch noch eine dritte Bank ausgegangen, man habe sich aber „bewusst dagegen entschieden“, sagen die Dacia-Macher bei der Präsentation in Marseille. Wer den Siebensitzer will, kann bei Dacia auf den Jogger ausweichen.

Der Einstieg von Dacia in das C-SUV-Segment ist Teil einer ausgeklügelten Modellstrategie. Damit hat die rumänische Marke sein Flaggschiff geschaffen, wobei in den nächsten zwei Jahren noch zwei weitere neue Modelle hinzukommen sollen – ein sehr kleines, sehr günstiges Elektrisches gilt als fix.
Markant und einfach
Nähern wir uns dem Bigster mit einer ersten, halbtägigen Probefahrt. Wie auch schon bei den Modellvorgängern, beeindruckt der Bigster durch sein markantes Design – modern und auffällig, mit straffen geometrischen Formen und einfacher Linienführung. Das wirkt selbstbewusst und passt zum Auto. Für die Top-Ausstattung namens Journey gibt es erstmals eine Zweifarbenlackierung mit schwarzem Dach – eine nette Premiere bei Dacia.
Im Inneren dominieren Platz, Komfort und Reduktion. Die Materialien sind günstig aber schön, das gilt auch für den mittleren Screen, der einfach gehalten ist, aber alle Anforderungen unprätentiös erfüllt.

Gefahren sind wir das Modell Bigster Hybrid 155 mit neu entwickeltem Motor. Das Antriebssystem kombiniert einen 109 PS starken Vierzylinder-Benzinmotor, zwei Elektromotoren (einen 48-PS-Motor und einen Starter-Generator), eine 1,4-kWh-Batterie und ein automatisches Elektrogetriebe (vier Gänge für den Verbrenner, zwei für den E-Motor). Eine kombinierte Technologie ohne Kupplung. Im ersten Test funktioniert das tadellos, mit unmerklichem Umschalten zwischen Elektro- und Verbrennermotor. Das von früher gekannte Aufheulen des Antriebs beim „Motorwechsel“ ist komplett wegentwickelt. Das Auto hat genügend Kraft für Landstraßen-Überholmanöver und auch die Effizienz passt. In der Stadt kann der Bigster bis zu 80 Prozent der Zeit im reinen Elektromodus fahren.
Preislich legt Dacias Bigster wieder etwas vor: ab 23.990 Euro (für den Mild Hybrid 140) ist man dabei.
Das gefällt
Familienauto, der Kofferraum ist riesig. Das kantige Dacia-Design mit Liebe zum Detail steht dem Bigster. Preis: top
Das gefällt nicht
Die Handyhalterung ist rudimentär, das Hartplastik ist nicht die größte Freude
Daten
Mild Hybrid: 140 PS, ab 23.990 Euro. Hybrid 155: 109 + 48 PS, ab 27.990. Mild Hybrid 130 4x4: 131 PS, ab 28.590 Euro
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