Vorbereitung auf Wagner

"Wilhelmer schaut fern": Nicolas Winding Refns Serie "Too Old To Die Young" ist gerade noch kein Betrug.
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Sie erwischen mich gerade zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Nehmen Sie es nicht persönlich, aber die kommenden Wochen sind genauso schlecht wie die zurückliegenden Tage.
Schuld ist Nicolas Winding Refn, dänischer Hype-Regisseur, der mit „Too Old To Die Young“  seine erste Serie vorgelegt hat. Sagen wir so: Er hat seinen Auftraggeber Prime Video gerade noch nicht übers Ohr gehauen.

Was Winding Refn hier vorlegt, ist eine ums zehnfach verlangsamte Studie seines Erfolgsfilms „Drive“, der ohnehin schon nicht gerade rasant war. Warum die Zeitlupe? Er beschränkte sich offenkundig darauf, mit denselben vier Ideen auszukommen: Ein Hauptdarsteller, der mit einer Mimik arbeiten muss, ein Fetisch für coole Autos, Neonfarben, die Gangkultur von Los Angeles ... Die Neo-Noir- Oper ist angerichtet.

Was soll ich sagen: Es handelt sich um eine gute Vorbereitung auf Wagners „Ring“ auf sehr hartem Gestühl. Nur mit mehr Hype.

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