Villacher Fasching oder: Lei-Lei SPÖ

Villacher Fasching oder: Lei-Lei SPÖ
Die Debatte um die SPÖ-Führung ist in etwa so lustig wie eine Karnevalssitzung. Und inhaltlich mindestens so tragisch
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Zuerst verbreiten Puls4 und ATV die Meldung, dass sich der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser laut Interview eine SPÖ-Doppelspitze wünsche, bestehend aus der aktuellen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil. Dann stellt Kaiser klar, dass davon nicht die Rede sein könne. Und präzisiert schließlich im KURIER-Interview seine Haltung.

Allein diese Verwirrung – in diesem Fall in der Privat-TV-Ecke gestiftet – zeigt, wie sehr politische Beobachter und Akteure nur darauf warten, über ihr Opfer herfallen zu können; wie die Nerven blank liegen, wenn man selbst solche abstrusen Gedankenmodelle wie eine Doppelführung der SPÖ für möglich hält; und wie sehr Rendi-Wagner und der gesamten Führungsetage die Debatte mittlerweile entglitten ist. Aufgeregter, zuspitzender, Schlagzeilen-fixierter Journalismus trifft auf politisches Chaos – eine gefährliche Mischung, nicht nur in Hinblick auf die Zukunft der Sozialdemokraten.

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