Strolz-Rücktritt: Zuwider der pinken DNA

Kommentar: Selbstverständlich ist es begrüßenswert, wenn eine Politiker-Laufbahn freiwillig und mit guter Nachrede endet, anstatt von der eigenen Partei oder der Öffentlichkeit verjagt zu werden.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

Ein selbstbestimmtes Karriereende, wie es sich Neos-Chef Matthias Strolz nun verordnet, entspreche auch der DNA seiner Partei, sagt er.

Als Rücktrittsgrund führt Strolz die „Stimme seines Herzens“ an und weint dabei. Das ist sympathisch und originell.

Und dennoch hinterlässt die Aktion ein Gefühl von „Irgendwas-stimmt-da-nicht“, zumindest hat der sonst so eloquente Neos-Chef es nicht verstanden, eine Logik hinter seiner Handlung zu vermitteln. Entweder gibt es verborgene, höchstpersönliche Gründe, die er nicht sagen will (und nicht muss).

Oder aber es steckt tatsächlich nichts Weiteres hinter dem Rücktritt als die Stimme seines Herzens. Dann hätte Strolz die Stimmen seiner Wähler/innen dagegen aufwiegen müssen. Er hat im Herbst 2017 für eine volle Legislaturperiode von fünf Jahren kandidiert, und schmeißt sein Mandat nach wenigen Monaten hin. Keine Partei stellt die Wahl von Persönlichkeiten so sehr in den Vordergrund wie Neos. Mit seinem Wankelmut handelt Strolz diesem Teil der pinken DNA jedenfalls zuwider.

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