Ölheizungen werden ab 2035, Gasheizungen ab 2040 verboten sein, was natürlich noch „spannend“ werden wird, etwa in Wien, wo ein großer Teil der Mietwohnungen mit Gasthermen und Hunderttausende Gemeindewohnungen mit Fernwärme, sprich auch mit Gas, geheizt werden. Egal – wer wagt schon daran zu zweifeln.
Schließlich ist das auch EU-Linie: Ab 2035 soll kein Auto mehr mit einem Verbrennermotor neu zugelassen werden. Und das, obwohl dessen Emissionen bereits drastisch reduziert sind und die aktuelle Energieknappheit die Zukunft der Batterie-Autos nicht mehr so nachhaltig erscheinen lässt, wie vor dem Ukraine-Krieg. Dennoch will VW ab 2033 in Europa nur noch E-Autos bauen. Der Audi-Chef spricht sich sogar für Tempolimits aus. Klar, die Deutschen sind Propheten der Energiewende, und manch Politiker würde sein Volk lieber frieren lassen, als die Laufzeit funktionstüchtiger Atomkraftwerke zu verlängern.
Warum also kleben sich Aktivisten in modisch-melodramatischer Pose auf Straßen, um ganze Stadtteile lahmzulegen und verschütten Suppe in Museen (was wiederum nervtötende Sicherheitsmaßnahmen wie auf Flughäfen nach sich ziehen wird)? Warum terrorisiert man Bürger, die ohnehin guten Willens sind, für das Weltklima einen Teil ihres Wohlstandes zu opfern, weil sie einsehen, dass Europa lange genug zu viele Ressourcen verbraucht hat und nun diese „Schuld“ tilgen möchte?
Nicht genug damit, horten die Österreicher auch noch brav Stoffsackerl und akzeptieren trotz hoher Recyclingrate ein neues Plastikflaschenpfand. Leider beseitigen wir damit nicht das wahre Plastikproblem in anderen Teilen der Welt, wo aus mangelndem Umweltbewusstsein und wegen fehlender Müllabfuhr Millionen Tonnen Plastikmüll in der Landschaft und in den Meeren landen. Dort hätte ein Engagement der selbstgefälligen (Oberschicht-)Klebeanarchisten wenigstens Sinn, würde aber wohl kaum mit so viel Langmut behandelt werden wie hierzulande. Letztlich lösen die Aktivisten aber auch bei uns eher Aggression als Verständnis aus. Denn das Bewusstsein für nachhaltigeres Leben ist ja längst da.
Die Ökos sollten sich lieber dafür einsetzen, dass Europa (und Österreich) viel mehr menschliche und finanzielle Ressourcen in technische Lösungen investiert. Auch, um nicht – wie bei den E-Autos – immer abhängiger von chinesischen Importen zu werden. China hat heute den weltweiten größten CO2-Ausstoß, aber auch den Willen, Vorreiter in Klimatechnik zu werden. Verkehrsblockaden hingegen bringen uns (auch buchstäblich) keinen Millimeter weiter.
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