Russen-Gas: Ein Fall für Populismus

Russen-Gas: Ein Fall für Populismus
Die völlige Abkehr von russischen Gas-Importen mag technisch möglich und moralisch richtig sein. Nur muss dazu gesagt werden, dass es für Konsumenten teurer wird.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Vor nun fast schon drei Wochen verpasste Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den heimischen Energiekonzernen eine Ohrfeige. Grund: 98 Prozent aller Gas-Importe kamen im Dezember aus Russland. Fazit: Österreich müsse endlich raus aus der Abhängigkeit vom Russen-Gas. Seither wird unter Experten emsig darüber diskutiert, wie das gelingen könne. 

Die Lösung, die sicher niemandem am Stammtisch eingefallen wäre: Österreich soll aus anderen Ländern Gas importieren. So wie beim Öl. Da importiert Österreich jetzt noch stärker Öl aus Kasachstan (laut Demokratieindex eine „moderate Autokratie“), aus dem Irak (ein Pulverfass) oder aus dem Bürgerkriegsland Libyen.

Aber zurück zum Gas. Es gibt natürlich Alternativen zum Russen-Gas. Nur muss man dann auch dazu sagen, dass die für die Konsumenten teurer sind. Und bei Importen von zum Beispiel dem Flüssiggas/Liquefied Natural Gas LNG aus den USA handelt es sich weitgehend um Gas, das mit der Fracking-Methode gewonnen wird.

Fracking und Umweltschutz und Grüne – war da nicht was? Nichtsdestotrotz muss man den PR-Strategen der Frau Ministerin für das populistische Ablenkungsmanöver gratulieren. Denn eigentlich sollte sich die Frau Ministerin ja um die ÖBB kümmern.

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