Problemzone Yppenplatz: Auf die Menschen nicht vergessen

Waffenverbote und Schutzzonen sind probate Mittel, auf die die Politik und die Polizei gerne zurückgreifen, wenn in bestimmten Bereichen häufig Gewaltexzesse stattfinden und die Anrainerinnen und Anrainer beginnen, sich unwohl zu fühlen oder gar zu fürchten.
Und ja, an den Beispielen in Wien ist zu sehen, dass diese Maßnahmen durchaus gewünschte Erfolge erzielen – am Reumannplatz und am Keplerplatz in Favoriten, am Praterstern. Auch wenn – wie am Reumannplatz zu sehen ist, Messerattacken oder andere Gewalttaten nicht wegen eines Waffenverbots ganz der Vergangenheit angehören. Das musste die Polizei eingestehen. Klar ist aber auch, dass die Polizei in Waffenverbots- und Schutzzonen mehr und bessere Zugriffsmöglichkeiten auf unliebsame Zeitgenossen haben.
Platz für Alle
Am Yppenplatz gibt es ab 1. August diese Instrumente. Nicht nur vom ÖVP-geführten Innenministerium, sondern auch von der SPÖ-geführten Stadt und der roten Bezirksvorstehung ist der Wunsch nach diesen Zonen gekommen. Den Blick auf die Vorgänge auf dem Platz und in dem Park zu richten, ist wichtig und richtig.
Wobei gerade auf dem Yppenplatz auf engstem Raum die unterschiedlichsten Menschen zueinanderfinden und – meist – gut miteinander auskommen. Mehr noch, die kulturelle Vielfalt, die der Brunnenmarkt und die Gastronomiebetriebe am Yppenplatz bietet, übt auf viele Menschen eine starke Anziehungskraft aus. Und zeigt einen Weg des Miteinanders auf. Auf diesen Weg zu setzen, wie das im Bezirk mit den seit dem Vorjahr eingeführten sozialarbeiterischen Maßnahmen passiert, ist auf lange Sicht zielführender.
Verbotszonen alleine führen zu einer Verdrängung. Klar ist: Menschen, die Gesetze übertreten, brauchen Grenzen. Menschen, die von der Gesellschaft abgehängt wurden, können wir nicht einfach nur aus unserem Blickfeld streichen wollen. Sie brauchen keine Stigmatisierung, sondern Angebote, sich eingliedern zu können.
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