Nur Mängelverwaltung statt Bildungspolitik

Above view of a class at elementary school.
Ein gutes Schulsystem kann ein Land auf die Überholspur bringen. Österreich aber fährt nur am Pannensteifen.
Bernhard Gaul

Bernhard Gaul

Nein, es ist nichts gut im Bildungsbereich. Gäbe es nicht Zehntausende engagierte Pädagoginnen und Pädagogen, die das System bestmöglich aufrechterhalten, wäre ein Niedergang des Systems längst offensichtlich. Die Baustellen sind zahlreich und allen Verantwortlichen bewusst, werden aber gegenüber der Öffentlichkeit negiert. Wie lange soll das noch so weitergehen?

Der Skandal beginnt bei den Kleinsten: Gerade wurde der Tag der Elementarpädagogik begangen, deren zentrale Forderung eine Verbesserung des Systems ist, was rund eine zusätzliche Milliarde pro Jahr kostet. Wie sehr das Problem seitens der Bundes- und Landesregierungen negiert wird, zeigt allein schon die Forderung der Elementarpädagogen, dass es endlich eine klare Zuständigkeit beim Bildungsminister geben muss. Jetzt sind alle ein bisserl, aber niemand wirklich zuständig.
Oder die Abschaffung der Hauptschulen und der Start der  Mittelschulen:  Ziel war da  eigentlich eine gemeinsame Schule bis 14, die Politik hat sich nie eingestanden, dass es dafür keine  politische Mehrheit gibt, so müssen alle im System herumwurschteln.  In den Städten versuchen bildungsaffine Eltern  alles zu unternehmen, dass ihr Kind nach der Volksschule nicht in eine Mittelschule „absteigt“.

Verhaut wurde aber auch die Umstellung auf ganztägige Schulformen,   ebenso die neue Pädagogen-Ausbildung. Die Bundesregierung und der Fachminister haben aber offenbar kein Interesse,  große Reformen anzugehen. Bildung hat ganz eindeutig keine Priorität, obwohl es genau dieser Bereich ist, der ein Land langfristig auf die Überholspur  bringen kann. So biegen wir auf den Pannenstreifen ab. Es wäre  allerhöchste Zeit, dem Bildungssystem wieder oberste Priorität einzuräumen.

Nur Mängelverwaltung statt Bildungspolitik

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