Der Skandal beginnt bei den Kleinsten: Gerade wurde der Tag der Elementarpädagogik begangen, deren zentrale Forderung eine Verbesserung des Systems ist, was rund eine zusätzliche Milliarde pro Jahr kostet. Wie sehr das Problem seitens der Bundes- und Landesregierungen negiert wird, zeigt allein schon die Forderung der Elementarpädagogen, dass es endlich eine klare Zuständigkeit beim Bildungsminister geben muss. Jetzt sind alle ein bisserl, aber niemand wirklich zuständig.
Oder die Abschaffung der Hauptschulen und der Start der Mittelschulen: Ziel war da eigentlich eine gemeinsame Schule bis 14, die Politik hat sich nie eingestanden, dass es dafür keine politische Mehrheit gibt, so müssen alle im System herumwurschteln. In den Städten versuchen bildungsaffine Eltern alles zu unternehmen, dass ihr Kind nach der Volksschule nicht in eine Mittelschule „absteigt“.
Verhaut wurde aber auch die Umstellung auf ganztägige Schulformen, ebenso die neue Pädagogen-Ausbildung. Die Bundesregierung und der Fachminister haben aber offenbar kein Interesse, große Reformen anzugehen. Bildung hat ganz eindeutig keine Priorität, obwohl es genau dieser Bereich ist, der ein Land langfristig auf die Überholspur bringen kann. So biegen wir auf den Pannenstreifen ab. Es wäre allerhöchste Zeit, dem Bildungssystem wieder oberste Priorität einzuräumen.
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