Ausblick ins neue Jahr: Weltunordnung, nächste Runde

Ukrainische Soldaten tragen einen Sarg
Die Rivalitäten zwischen China und den USA werden zunehmen und der Ukraine-Krieg könnte enden - alles keine Zeichen der Stärke des Westens
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Die gute Nachricht zuerst: Die USA sind nicht untergegangen, und auch Europa hält sich noch ganz passabel aufrecht – auch wenn in China und Russland und so manch anderen Ländern des Globalen Südens gerne die Geschichte vom Niedergang des ach-so-dekadenten Westens strapaziert wird.

Aber Tatsache ist: Die Idee von der alles dominierenden Supermacht USA – diese Illusion hat sich schon vor Jahren in Schall und Rauch aufgelöst. Die tektonischen Machtplatten haben sich verschoben. Und mit dem Selbstbewusstsein des neuen Giganten China, und des Putin’schen Russlands in dessen Windschatten, ist die Welt kein bisschen friedlicher geworden. In der wachsenden Rivalität zwischen Washington und Peking wird sich Europa wirtschaftlich zunehmend schwertun, sich rauszuhalten.

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Der russische Angriff gegen die Ukraine, die Drohungen Chinas gegenüber Taiwan, die Vertreibung von 120.000 Armeniern aus ihrer Enklave in Aserbaidschan – all diese Aggressionen wären vielleicht ohnehin geschehen. 

Der Westen zögert

Doch das offensichtliche Zögern einer Weltordnungsmacht direkt einzugreifen – und damit ist der ganze demokratische Westen gemeint – haben Krieg und Vertreibung nur noch begünstigt.

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