Impfpflichten sind der richtige Test für eine klimaneutrale Zukunft
„Jetzt, wo sie auch auf die Kinder losgehen, müssen die Leut’ ja aufwachen!“ Neulich durfte ich in einer Biker-Pilgerstätte bei den Wiener Hausbergen belauschen, welche Früchte die „Abendland erwache“-Rhetorik der Corona-Leugner trägt. Impfung tödlich – mindestens. Regierung und Medien planen Schlimmstes. „Kickl for Prääsident“. Es geht übrigens nicht darum, die Neigungsgruppe Motorrad zu beleidigen. Einer meiner besten Verwandten war Biker.
Beim Thema Impfung hätte ich auch nichts gegen ein – polemisch gesprochen – darwinistisches Projekt: Wir lassen alle Maßnahmen fallen und schauen, wie Vollimmunisierte und der Rest damit jeweils zurechtkommen.
Doch rund 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung haben sich bereits stechen lassen. Wäre es fair, eine unsolidarische Minderheit mit dieser solidarischen Mehrheit gleichzustellen? Und im Herbst, wenn die Intensivstationen wieder bersten, müssen wir geschlossen in den Lockdown?
Nein, Solidarität sollte sich lohnen, Wissenschaftsfeindlichkeit nicht. Lockdowns dürfen nur noch für Ungeimpfte gelten, für Eintrittstests sollten sie bezahlen. Diese Unterscheidung ist nun auch demokratisch legitimiert.
Wer jetzt glaubt, mit Impfpflichten werde ausgelotet, welche Einschränkungen sich die Bevölkerung gefallen lässt: Mit Blick auf die Klimakatastrophe wäre so ein Test nur sinnvoll. Das Virus ist genauso real wie der Tornado im brennenden Vorgarten, oder das brusthohe Wasser im Wohnzimmer.
Wer weiterhin meint, dass das tägliche Schnitzel für alle leistbar bleiben soll, oder dass uns eh die Tech-Götter noch retten, hat nichts verstanden. Wir alle werden uns einschränken müssen. Die Mehrheit muss endlich begreifen, dass die Generation Greta (grundsätzlich) recht hat.
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