Erfahrungsberichte aus der Teufelsküche

Erfahrungsberichte aus der Teufelsküche
Wer eine neue Küche bekommt, kann etwas erzählen. Nur hören mag es nicht zwingend jeder
Anja Kröll

Anja Kröll

Ich hatte Angst. Kommt nicht leicht vor, aber unter gewissen Umständen schmeißt Bauherrin die Nerven. Die Umstände hießen Erfahrungsberichte und Menschen, die man nicht nach ihren Erfahrungen gefragt hatte, die diese aber unaufgefordert mit einem teilten. Ich bekomme eine neue Küche. Und einen neuen Boden. Und einen neuen Fensterdurchbruch. Und neue Fenster. Was durchaus Zweifel am eigenen Baumanagement auslösen kann, wenn man bei Worten wie „Fenstersturz“ erst einmal googeln muss. Aber den Unerschrockenen gehören die Baustellen dieser Welt, sag ich immer.

Würden nicht die ungefragten Horrorgeschichten auftauchen, wenn man das Wort „neue Küche“ in den Mund nimmt. „Ui, ganz schlecht. Meine hat einen Monat länger gedauert, und dann waren alle Kasteln falsch.“ Oder: „Das hat alles ganz anders ausgeschaut im Prospekt und war viel teurer als geplant, und die Anschlüsse waren falsch.“

Gut, bei mir gab es keinen Prospekt, sondern Kurt, den Tischler. Und Willi, Daniel, Michael, Dominik und Sepp. Und nachdem die einem in den sozialen Medien folgen und man gerne Baustellenfotos postet, wusste die Gegenseite, wie weit die Vorarbeiten sind. Und jetzt hat man ein Problem, das man ungefragt in Zukunft jedem erzählen wird, der das Wort Küche erwähnt: Meine Küche kommt nämlich früher als gedacht. Ha!

Weil alles fertig war und alle Handwerker liefern wollten. Nix mit Mitte Juni, Ende Mai ist Küchenmonat, ihr Schwarzmaler der Baustellentermine.

Kein Vermessen, kein Verplanen, sondern sitzt, passt, hat Luft. Ich freu mich auf die erste Google-Suche nach dem Kücheneinbau. Nicht nach Fenstersturz, sondern nach Sturzkuchen. Mahlzeit!

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