Der Affe fällt nicht weit vom Stamm
Nach dem Bekenntnis zu meiner sprachlichen Achillesferse, Redewendungen durcheinander zu bringen, haben mir echte Koniferen (um es mit den Worten von Birgit R. aus Oberösterreich zu sagen) mit besonderer Sprachbegabung geschrieben, die ich Ihnen nicht vorenthalten kann.
Immerhin sollte niemand sein Licht unter den Steffl stellen, wie eine Kollegin von Thomas M. sagen würde. So teilt zum Beispiel auch Paulina W. aus Wels diese Neigung zu unbeabsichtigt kreativen Wortspielen. Sie würde aus einer Nadel aber keinen Elefanten machen. Dagegen ist kein Kraut auf der Wiese gewachsen.
Interessanterweise gibt es offenbar Redewendungen, die besonders dazu anregen, verdreht zu werden. Ein Freund von Christine K. wird seit einem Skiurlaub 1986 mit seinem Sager Auch ein Blinder findet mal ein Huhn aufgezogen. Dietmar T. hingegen bevorzugt die Variante: Auch ein blindes Korn findet manchmal ein Huhn.
Das Leben ist kein Ponyschlecken wurde gleich mehrfach genannt und hat wohl schon als eigene Redewendung in den Sprachgebrauch gefunden.
Bleiben wir bei den Tieren: Der Affe fällt nicht weit vom Stamm ist eines von mehreren „sprachlichen Denkmälern“, die Peter K.s Söhne gesetzt haben.
Also alles andere als ein Grund, das Gewehr in die Wiese zu werfen, wie eine Bekannte von Ulrich P. einmal gesagt hat. Man könnte ja auch wie Gabi, die nach ihrer Automarke gefragt wurde, einen Astra Zeneca fahren. Oder wie Christine K. zu viel Cholesterin im Spiegel haben (ja, keine Redewendungen, aber trotzdem lustig). Passend dazu das liebste Wortspiel von Franz O. aus Tirol, das er nicht als Schwäche sieht, sondern bewusst einsetzt: Morgenstund ist aller Laster Anfang.
Der Schluss kommt von Peter R., der an diese Redensart aus dem Unterricht vor ca. 60 Jahren erinnert: Der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, wird auch über diese Wunde Gras wachsen lassen.
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