Die Gegner, allen voran die FPÖ, haben in den vergangenen Monaten alle Register gezogen, um eine Ablehnung zu erwirken. Die Windräder würden das Landschaftsbild zerstören, durch Fundament und Zufahrtswege große Flächen versiegeln und zur Ausrottung von Vögeln beitragen.
Diese Argumente sind nicht ganz von der Hand zu weisen. AfD-Chefin Alice Weidel will in Deutschland sogar „alle Windräder niederreißen“. Allerdings sorgen sich ausgerechnet die lautesten Gegner sonst eher wenig um die Umwelt, etwa wenn es um neue Straßen geht.
Diese werden zwar in vielen Fällen tatsächlich benötigt und ihr Nutzen wird schnell klar, sobald man schneller von A nach B gelangt. Aber natürlich verschönern auch sie nicht das Landschaftsbild.
Vorteile nicht klar ersichtlich
Hinzu kommt, dass bei Windkraft die Vorteile nicht so klar ersichtlich sind. Denn Strom hat kein Mascherl. Dass bei der Erzeugung weder CO2 noch gefährliche Altlasten entstehen, wird oft vergessen. Und sie trägt auch ein wenig zur Unabhängigkeit von ausländischen Energielieferungen bei, da sie lokal produziert wird.
Allerdings hat das alles seinen Preis. Der Wind weht zwar gratis, der Ausbau und der Betrieb sind es jedoch nicht. So fallen eigentlich für jeden Stromkunden seit einigen Jahren Förderkosten für erneuerbare Energieformen an; sie waren bis Ende des Vorjahres wegen der ohnehin hohen Energiepreise ausgesetzt.
Nicht immer Verlass
Da zudem auf Erneuerbare nicht immer Verlass ist (sie können zu viel oder zu wenig produzieren), muss im Fall des Falles auf den Märkten kurzfristig Strom teuer zu- oder billiger verkauft werden. In Deutschland werden in diesen Fällen bereits Haushalte aufgefordert, auf den Betrieb von Geräten mit hohem Verbrauch zu verzichten.
Alles in allem kostet laut Schätzungen die Energiewende bis 2040 alleine in Österreich 100 Milliarden Euro. Dafür müssen die Kunden bzw. Steuerzahler aufkommen.
Nur ein kleiner Teil
Ob dieser ambitionierte Zeitplan und diese hohe Summe angesichts klammer Budgets gerechtfertigt ist, sollte hinterfragt werden. In Kärnten etwa wären bei einem Vollausbau nur 10 Prozent der Energie aus Windkraft gekommen. Sie bleibt also ein relativ kleiner Teil eines Mix’ verschiedener Energieträger (zu der in Österreich auch importierter Atomstrom zählt).
Denn im Gegensatz zum Flachland oder vor Meeresküsten, z B. der deutschen Nordsee, eignen sich dafür in einigen Bundesländern nur relativ wenige Gebiete. Daher ist – auch wenn es definitiv schönere Bauten gibt – die Sorge vor Verschandelung weiter Landstriche übertrieben. Kompromisse werden alle eingehen müssen, um weiterhin sicher und relativ günstig Energie geliefert zu bekommen.
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