Dabei spielen E-Autos Made in China in den USA, aber auch Europa, am gesamten Fahrzeugmarkt kaum eine Rolle – noch. Denn wer sich an den Aufstieg japanischer Marken in den 1980er-Jahren erinnert, weiß, wie schnell sich ein Markt verändern kann.
Zumal die Chinesen mit hohen staatlichen Subventionen deutlich günstiger ihre Wagen anbieten können. Doch der Preis alleine ist nicht immer kaufentscheidend. Qualität, Verfügbarkeit neuer Fahrzeuge oder Ersatzteile sowie die Markentreue gehören ebenso dazu wie die generelle Skepsis gegenüber Elektroautos in vielen Ländern. Und was hindert eigentlich die EU (sowie die US-Regierung) daran, ihre Subventionen für die von ihr gewünschte Mobilitätswende selbst auszubauen?
EU unterstützt selbst finanziell
Apropos: Die EU sollte sich im Rahmen der Prüfung eigener Antidumping-Zölle ihrer diversen finanziellen Unterstützungen für die eigene Industrie (und Landwirtschaft) in Erinnerung rufen. Und auf die Konzerne hören, die sie schützen wollen. Weder Europas Autobauer noch selbst die wegen der starken Konkurrenz aus China angeschlagene Solarindustrie wollen Strafzölle. Die Unternehmer wissen, dass es nicht lange dauern würde, bis China mit den selben Mitteln zurückschlägt.
Das würde der Fahrzeugbranche schaden, die in China teils hohe Gewinne einfährt. Und auch das Erreichen der grünen Ziele gefährden, weil die Preise nicht mehr rasch genug sinken. Neue Jobs würde dieser Rückschritt zum Protektionismus ebenfalls nicht schaffen. Ohnehin können Chinesen die Sanktionen umgehen, indem sie in Europa selbst fertigen – Autobauer BYD arbeitet schon in Ungarn an der Umsetzung.
Die EU-Kommission sollte – statt Barrieren zu errichten – den Dialog mit China forcieren und den Freihandel ausbauen. Handel verbindet Menschen und Länder und schafft im freien Wettbewerb Wachstum. Der Widerstand etwa gegen den Pakt mit südamerikanischen Staaten (Mercosur) ist engstirnig. Solche Abkommen helfen Abhängigkeiten zu reduzieren und fragwürdige Produktionsmethoden in den Partnerländern zu verbessern. Zum Wohl aller.
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