Warum Geheimnistuerei um grüne Lobbys schädlich ist

Greta Thunberg attends the Fridays for Future climate strike in Stockholm
Beamte der EU-Kommission haben Geld für Kampagnen genehmigt, die sich teils sogar gegen EU-Ziele wandten. Das Thema ist brisanter, als es scheint.
Martina Salomon

Martina Salomon

Die Sache ist so peinlich, dass man es in Brüssel (nicht ganz unerfolgreich) mit verschämtem Aussitzen versucht: Die Welt am Sonntag hat vor einiger Zeit aufgedeckt, dass die EU-Kommission Kampagnen von Umwelt-NGOs finanziert hat. Diese sollten nicht nur die Bevölkerung von der Klimapolitik überzeugen, sie haben sogar gegen die deutsche Industrie und das von der EU eigentlich angestrebte Mercosur-Freihandelsabkommen lobbyiert. Da gab es offenbar einige übermotivierte „grüne“ Beamte an Brüsseler Schalthebeln, die Geld dafür locker gemacht haben. Die EU-Kommission bestreitet das gar nicht und weist nur darauf hin, dass es nun eh neue Leitlinien gebe. War’s das? Hoffentlich nicht.

Denn das Thema verdient – gerade in Zeiten von Desinformationskampagnen im Netz (auch durch Staaten wie Russland oder China, die den Westen destabilisieren wollen) – erhöhte Aufmerksamkeit. Niemand bestreitet die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements von Organisationen wie Rotes Kreuz oder Caritas. Aber bei manch anderen ist nicht klar, um welche (globalen) Interessen es eigentlich geht: Bei der „Letzten Generation“ oder „Extinction Rebellion“ zum Beispiel stecken massive Geldflüsse aus den USA dahinter und eine mysteriöse Briefkasten-Adresse in einer mittelenglischen Stadt, an der der KURIER vor zwei Jahren bei einem Lokalaugenschein nur ein altes Lagerhaus fand.

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